Eines der sechs größten Werke der Literatur für mich: die Geschichte der O. Ein Werk, das Zensur und Vorurteilen zum Trotz geschrieben wurde. Aus Liebe. Es entstand während der langjährigen Liebesbeziehung zwischen Dominique Aury und Jean Paulhan.
In dieser Dokumentation auf ARTE sehr achtsam gezeigt.
Ute Schleraths Texte sind Gedanken, in kürzeste Form gebracht, und sind sie einmal gelesen, dann entfalten sie sich und bleiben im Leser hängen, mit ihrer Schärfe und Leichtigkeit und Schönheit.
Man kann saftiges, duftendes Obst und butterzarte Kartoffeln essen. Man kann aber auch besten Brand trinken. So sind diese Texte Essenz, Destillat. Klar, rein, wesentlich und doch enthalten sie alle Üppigkeit eines Sommers. Oder Lebens.
Dieser Film begleitet diese vielfältige Frau durch ihre Arbeitsumgebung, durch ihre Texte und durch ihre musikalische Laufbahn. Ute Schlerath macht ihre Arbeitsumgebung zur Bühne, auf der sie ihre tiefen Gedanken mit spitzbübischer Art mit uns teilt.
Dieser Film mit seinen 45 Minuten ist eine Collage von tiefen Gedanken, von spitzen Blickwinkeln, von Fröhlichkeit und vom Anderssein.
I just need her to give me another shot.
If I could just get another shot
Listen, can I tell you something?
Yeah.
This is none of my business.
I don’t want to hear it.
All right.
I’m sorry.
Maragarita Kinstner ist ein ganz wichtiger Mensch für mich, und das nicht bloß, weil sie mit mir das zweite Wiener GRAUKO-Mitglied ist. Sondern weil sie mir immer zur Seite gestanden ist, wenn ich meine literarischen Nöte hatte. Und weil sie für meine Texte die Kritikerin ist, auf die ich höre.
Soeben landet mit einem fulminanten Auftritt ihr Debütroman „Mittelstadtrauschen“, dessen Entstehung ich in den letzten Jahren miterleben durfte.
Gratuliere, Margarita und danke für alles und viel Glück! (Wobei: Dein Werk ist so gut, was braucht es da noch an externem Glück?)
Vier Tage Freiheit – pro Buch. Menschen, befreit euch! Lest!
Im Hochsicherheitsgefängnis Catanduvas winkt den gefährlichsten Verbrechern Brasiliens die Erlösung – nicht mehr nur durch die Hinwendung zu Gott, sondern seit neuestem auch durch die Hingabe an die Literatur: „Erlösung durch Lesen“ heißt das Programm. Ein gelesenes Buch zählt vier Tage weniger Haft.
Ein neuer Romanbeginn. Hineinfühlen! Stimmungen aufsaugen! Den Schreibraum zu einem emotionalen Schlachtfeld machen. Hilfsmittel? Filme. Ja, das gibt es diesen einen Film, der immer wieder mich vorantreibt, der schon bei vielen Romanen emotionales Rohmaterial war.
Und diesmal: Ein Zimmer in Graz. Darin ein Romanautor. Der etwas schreiben muss, was er niemals schreiben kann, und der sein Schicksal um einen Lebenssinn anfleht. Und weil jeder bekommt, was er will, bekommt er einen. Mit dermaßen einer Gewalt, dass binnen Sekunden nichts mehr ist wie vorhin.
Da treffen sich drei Autoren und bereden eines der brennenden Schreibthemen:
Du darfst nicht überarbeiten,
denn überarbeiten ist eine Lüge!
Du betrügst deine Gedanken!
Den Fluss und den Rhythmus und das
Heraussprudeln der Worte anzutasten,
ist Verrat und Sünde, Martin.
Es ist eine Sünde.
Ich lehne deine katholische Interpretation…
meines Zwangs, alles hundertmal
neu zu schreiben, ab.
Schuld ist der Schlüssel.
Nicht Sünde.
Die Schuld, nicht mein Bestes zu geben.
Die Schuld, nicht alles aus jedem Blickwinkel zu betrachten.
Ausgewogenheit.
Was ist mit der Schuld, deine
besten Gedanken zu zensieren?
Deine ehrlichsten, primitivsten Urgedanken?
Darauf läuft deine Überarbeitung hinaus.
Ist Überarbeitung wirklich Zensur, Bill?
Ich bin komplett gefickt wenn es so wäre.
Vertilge alle rationalen Gedanken.
Das ist der Schluss, zu dem ich gekommen bin.
(Naked Lunch, Romanverfilmung des Buches von William S. Burroughs)