
Oh, da ist ein Beistrich in unserer neuen Bundeshymne zwischen „Töchter“ und „Söhne“. Schade. Denn „Heimat bist du großer Töchter Söhne“ steckt ja voller Vielschichtigkeiten.
Es bedeutet, dass Österreich Söhne beheimatet (wie in der früheren Fassung), aber nun – hört! hört! – sind diese von groß(artig)en Frauen geboren.
Warum sagt man in so einem Fall nicht „Heimat bist du großer Mütter Söhne?“ – Na, weil es viel zu trivial ist! Weil diese Frauen ja wiederum Mütter haben, und Väter, und darum sind diese groß(artig)en Frauen ja wiederum Töchter, und so kommt gar die verdienstvolle Großelterngeneration implizit ins Spiel.
Plötzlich war Österreich Heimat von vielen: von Söhnen, klar auch von ihren Müttern, damit also von Frauen generell, von den Großeltern, und es wurde anerkannt, dass die großen Söhne der alten Hymne ja von irgendwem all ihr Großes gelernt haben mussten – na klar, von ihren Müttern.
Dass bei diesen Überlegungen die kinderlosen Frauen und die Väter ausgespart blieben, das hatte wohl den Beistrich nötig gemacht.
Und eben diesen Beistrich hatte ich überhört, als ich von der neuen Hymne erfuhr. Erst im Blog von Thomas Happ wurde ich damit konfrontiert.