Isolde Bermann (GRAUKO) war eine von meinen Korrekturleserinnen. Ihre Randbemerkung … weil’s mich so gefreut hat, habe ich es hier gepostet.
Schlagwort: Korrekturlesen
Mein Roman schon ist ein gewaltiger Fehlersumpf
Als Beispiel zwei Korrekturen desselben Manuskriptteils. Es gibt Fehler, die beide Leserinnen gefunden haben. Aber es gibt es Fehler, die die jeweils andere Leserin nicht aufgespürt hat. Ich hatte insgesamt 6 Korrekturlesende bei meinem Roman, und jede(r) hat Fehler gefunden, die andere nicht gefunden haben.
Hmm. Das bedeutet: es werden noch jede Menge übrig sein.
Ach, egal.
Schlampus, Gott der der Fehler
Schlampus wird nur selten als Skulptur dargestellt – trotzdem ist er in jedem literarischen Werk präsent.
Seine Taktik ist die des stetigen Rückzugs, vergleichbar mit dem Vorgehen der russischen Armee von 1812: Fehlerbehaftete Worte sind das weite Land, und der fehlersuchende Autor muss irgendwann aufgeben, will er seinen Roman noch zu Lebzeiten verlegt sehen. Oben ein Beispiel für Schlampus‘ Wirken. Peter Heissenberger, der mein Manuskript durchgelesen hatte, erkannte einen Fehler, markierte ihn und las weiter. Zurück blieben zwei weitere.
Daraus ergibt sich folgende Heuristik der Korrekturen: Die Menge an Fehlern, die ein Korrekturleser findet, ist großteils disjunkt zu jener Fehlermenge, die ein zweiter Korrekturleser findet.
(Dass in der Überschrift „der der“ steht, ist mir passiert, aber ich habe es gelassen, um Schlampus begreifbar zu machen – wem von euch ist übrigens dieser Fehler nicht aufgefallen?)