Es ist so schön, wenn ein Text so schön ist. Christina Wenger.

Christina Wenger, die ich im Rahmen einer Schreibwerkstatt kennengelernt habe, hat meinen heutigen Tag literarisch erwärmt. Mit diesem Text, noch dazu so glänzend vorgelesen.

Irgendwann geht jeder Schmerz vorbei, hat die Oma immer gesagt, ich hab das gehaßt, bei jeder blöden Gelegenheit dieser Spruch, wenn es noch richtig weh getan hat. Aber jetzt weiß ich, sie hat recht. Wenn man stirbt, stimmt es. Kann ich ihr dann ja mal zugeben, sie wird lachen und sagen, na, jetzt ist es zwar nicht mehr wichtig, aber schön.

Quelle: http://derohrenschuetzer.blogspot.co.at/2012/05/am-gehsteig.html

Gut, wenn ich nicht nachdenke

Das menschliche Denken, Mitte 17. Jh, Kupferstich, Sudhoff-Institut Leipzig, Foto: Kustodie/Karin Kranich

Ich schreibe und habe eigentlich keine Zeit, darüber nachzudenken, was ich da genau schreibe.

Ja, Christina. So in etwa ist auch mein Weg. Sobald ich im Nicht-Nachdenken bin, rennt es. Sobald ich nachdenke, stockt es. Für mich ist Denken der Antipode von Fühlen.

(Wobei es natürlich wichtig ist, die Strukturen herbeizudenken, mein Roman verlangt das von mir ab, aber ich verfange mich allzu oft in das unnötige Denken.)