Achtung: Lesen zerstört das Schreiben! Siehe Philip Roth.

Vor knapp fünf Jahren hätte er begonnen, seine Lieblingsautoren neu zu lesen – Hemingway, Turgenjev, Dostojevskij u.a. – sowie auch seine eigenen Werke. Worauf er zur Erkenntnis gekommen sei, dass die Begeisterung für die stets als schwer empfundene Arbeit des Schreibens verflogen sei. Und er wolle über Bücher auch nicht mehr sprechen: „After that, I decided that I was done with fiction.“

Quelle: Der Standard: Philip Roth zieht sich vom Schreiben zurück.

Darum: Ich sollte alle Bücher wegwerfen, die ich noch besitze. Vor allem Dostojevskij. Aber wie ist das mit Henry Miller? Muss der auch weg?

Ins Schreiben hineingezogen …

Vom Schreiben hineingezogen vom frühen Nachmittag bis tief in die Nacht.

Jetzt aber schlafen gehen! Bald munter sein! Und weitermachen, verdammt noch mal, ich muss weiter, gleich morgen in der Früh …

Das ist Schreiben, so wie ich es zu wünschen vermag.

And in one little moment
it all implodes.

Szenen einer Autorenzusammenarbeit. Heute: Das rundere Ganze.

Letztens schrieb mir Isolde:

Ich finds immer toll, wie du, wenn ich so Sprünge drinnen hab, sie kittest und zu einem verständlicheren und runderen Ganzen werden lässt.

Ich antwortete:

Nun, ich überlege bloß, was bermann geschrieben hätte, und das tippe ich dann – hihi

(Zum Verständnis unserer Kommunikation: Wir treten als bermann&wollinger auf; ich spreche sie als bermann an, und mich nenne ich &wollinger)

Am Roman arbeiten mit einem Tablet? Eine Erfahrungsbericht.

Ich habe einen Galaxy Tab 2. Die Frage nun: Kann ich mit so einem Tablet sinnvoll am Roman arbeiten? Nicht nur ihn lesen, sondern Tippen. Obwohl er keine mechanische Tastatur hat, und der Bildschirm ist auch noch sehr groß, insbesondere, wenn die Tastatur eingeblendet wird.

Die Antwort habe ich mir bei einer Zugsfahrt nach Graz gegeben. Denn wenn ich meine Freunde von GRAUKO besuche, habe ich zweimal zweieinhalb Stunden Zugsfahrt fürs Schreiben. Diesmal wollte ich meinen Laptop nicht mitnehmen. Oben siehst du meinen Arbeitsplatz während der Hinfahrt.

Die Antwort lautet: Ja!

Das Tippen auf Glas geht leicht. Ich habe während der Zugsfahrt online mit Google Drive gearbeitet – da gibt es eine eigene App dafür. Auf folgendem Bild siehst du sie:

Dialoge lernen von Stanley Kubrick

Soeben „Eyes Wide Shut“ zum ersten Mal angesehen. Beeindruckend. Hier der Dialog, der für mich das leuchtende Zentrum des Films darstellt – der so sehr vom trivialen ins Wesen der Dinge gleitet und damit einen Alptraums auftut.

I don’t even know what we’re arguing about here.

I’m not arguing.

I’m just trying to find out where you’re coming from.

Where I’m coming from?

Let’s say, for example, you have some gorgeous woman standing in your office naked and you’re feeling her fucking tits. Now, what I want to know … I want to know what you’re thinking about when you’re squeezing them.

Alice, I happen to be a doctor. It’s all very impersonal and you know there’s always a nurse present.

So when you’re feeling tits, it’s nothing more than your professionalism?

Exactly.