Wie es in mir zugeht. Ein Stimmungstrailer zu meinem Romanprojekt.

Alles steckt in diesem Video, für mich, in diesem Moment. Die Bilder, die Musik, die Stimmen, das Blut. Ein Stimmungsbild zu meinem Romanprojekt, gefunden als Trailer einer genialen Macbeth-Verfilmung.

Ich trage Jahrhunderte in mir. Glaube, Kriege und Liebe überdauern Generationen. Eine Schicht privilegierter Menschen, die ihre Vorrechte einer überlieferten Schrift entnimmt, kämpft um ihre Existenz. Und am Beginn steht ein Kind, das seiner Mutter herausgeschnitten worden ist, damit die Mutter stirbt und das Kind lebt.

Inmitten alledem wankt Timon, der – jetzt endlich ist es mir klar! – in diese Welt geschickt wurde, um sie zu retten. Er liebt, trauert, fickt, glaubt, liebt, zweifelt, kämpft und kämpft um sich und kämpft um sein Kind. Genauer: Indem er sein Kind rettet, rettet er sich selbst.

Wie tickt ein Verleger? (Dokumentation über Maurice Nadeau)

Maurice Nadeau (Jahrgang 1911) liebt die Literatur und ihre Autoren. Für ihn sind Bücher lebendige Wesen, Wegbegleiter, die aufrütteln und die Einsamkeit vertreiben – eine Leidenschaft, die er stets mit anderen geteilt hat.

https://www.youtube.com/watch?v=DGlLOqIIcwQ

So super fühlen beim Schreiben, Teil 2

Meine Aufgabe, vor mir selber und vor niemanden anderem, ist, irgendwie was zuwege zu bringen aus dem Kopf, und das heißt Bücher zu schreiben. Oder halt Sätze aneinander zu reihen. Gedanken.

Aus einem angenehmen Zustand heraus kann man ja nicht schreiben, außerdem wär man blöd wenn man schreiben würde, wenn’s angenehm wär, weil man sich ja dem Angenehmen hingeben soll, nicht, das muss man ja ausnützen.

Siehe auch So super fühlen beim Schreiben, Teil 1.

Zu denken ist Luxus.

Ich will eine zeitlang für mich sein, ich will sehen, wie man sich dabei fühlt. Ich kenne mich kaum, so wie ich lebe.

Ich bin verschüttet. Ich weiß alles über andere – und nichts von mir selbst. Ich weiß nur, dass ich fühle. Ich fühle zu viel. Ich bin völlig ausgetrocknet. Ich wollte, ich hätte Tage, Wochen, Monate, nur um zu denken.

Ich denke von einem Augenblick zum anderen. Zu denken ist Luxus.

(Henry Miller, Sexus. Rowohlt Taschenbuch Verlag 2009, Seite 258)

Mein Rückzug

Es gibt Zeiten, da muss ich mich zurückziehen. Zum Schreiben, zum Nachdenken über das Schreiben.

Dann ist alles, was von außen kommt eine Störung. Und wenn es mich vom Schreiben abhält, macht es mich wütend – eine Wut, die sich gegen mich richtet, gegen meine Unfähigkeit, mich selbst vor Störungen zu schützen.

Ich will nicht angerufen werden, keine E-Mails beantworten müssen. Nichts klären und nichts rechtfertigen müssen. Ich will mich der Welt nicht zumuten – weil ich sie nicht wertschätzen könnte. Weil ich zu ungeduldig wäre, zu unaufmerksam. Der Rückzug ist schiere Notwendigkeit.

Wenn ich ein paar Tage schreibe, entspannt sich alles wieder.

Die böse Frau als Archetyp in Grimms Märchen

Analyse der etwa 200 Grimms Märchen: Es gibt 16 schlechte (Stief-)Mütter, aber nur drei böse Vaterfiguren. Insgesamt 23 Hexen, aber nur zwei männliche Hexenmeister. Außerdem töten oder gefährden 16 Frauen ihre Männer – aber nur ein Mann bringt seine Frau in Gefahr.

Quelle: Unnützes Wissen

Meine indirekte Rede ist falsch

Dank eines Hinweises von rentsnik bin ich draufgekommen, dass ich die indirekte Rede im Roman falsch gebildet habe. Durchgängig falsch. Also statt

Er sagte, dass er bei Tisch essen wollte.

muss ich schreiben

Er sagte, dass er bei Tisch essen wolle.

Denn das Tempus in der indirekten Rede bezieht sich auf den Zeitpunkt der Aussage.