Paradise lost. rentsnik.

rentsnik kenne ich nun schon seit ein paar Jahren, und beim kommenden Texthobel habe ich die Ehre, von ihr durch den 2. Seminartag begleitet zu werden.

Derzeit schließt sie die Arbeiten an ihrem Roman Mittelstadtrauschen ab. Und sie macht beachtenswerte Kleinode wie dieses hier. Eine herrliche Collage aus Interviews und Texten zum Thema Beziehung.

https://www.youtube.com/watch?v=wDbClffJnpA

Das Innenleben des Autors (zweiteilige Verfilmung)

Heute ein Klassiker in zwei Teilen.

Zunächst die stumm Schreienden, die den Autor anrufen. Damit er ihnen Gehör verschafft. Damit er Worte findet, für das, was die Schreienden gesehen haben.

Und hier nun der Autor in seinem Schreibraum, diesen Auftrag umsetzend. Um ihn seine Geschöpfe und Schatten.

(Man beachte die beträchtliche Anzahl Frauen in seinem Umfeld)

Begehren!

In meiner Literatur geht es darum, dass Menschen etwas wollen. Es unbedingt wollen. Und dass sie anderen in die Quere kommen, die ebenso etwas wollen – doch oft etwas anderes, vielleicht das Gegensätzliche. Und jeder dieser starken Menschen in meiner Literatur fühlt sich im Recht und ist es wohl auch.

Es hat mit Begehren zu tun. Zu meiner Literatur passt gut folgende Definition:

Begehren = Die ständige Unmöglichkeit, das angestrebte Ziel zu erreichen.

Das stammt aus der Fernsehsendung Arte Philosophie: Begehren, die mich letztens beeindruckt hat. Weil sie fundamentalen Einblick in das Wesen der Begierde gibt, und das in Form eines leichten, klaren Gesprächs von zwei engagierten Männern.

(Danke, Silke, für den Hinweis!)

https://www.youtube.com/watch?v=xPohsgOBCUg

Schreiben als Selbsthilfe

Ich habe in meinem Umfeld einige Schreibende, die in persönlich schwieriger Situation stecken.

Klar, ihre Probleme kann ich nicht lösen. Aber ich kann etwas beitragen: Ich kann sie zum Schreiben auffordern. Sie beim Schreiben fordern. Ihnen zurufen: „Hey, macht mehr von dem, was funktioniert. Schreibt!“

Schreiben lenkt ab, lenkt hin, in Richtung Leben. Schreiben ist kein Allheilmittel. Aber es gibt Kraft und sorgt dafür, dass sich das rotierende Gehirn wieder dem Positiven, dem Schaffenden zubewegt.

Schreiben labt.

Heldenreise mit Post-Its auf Esstisch

Ich restrukturiere gerade den Plot.

Ab dem zweiten Foto arbeite ich mit den Archtetypen aus dem Masterplot Quest (=Heldenreise). In meinem Plot gibt es viele Schwellenhüter, das ist mir klar geworden. Das ist auch gut so, denn jeder hütet etwas, ein Geheimnis, das mein Protagonist lüften muss, um weiter zu kommen. Diese Geheimnisse sind meist mit einer persönlichen Schwäche des Schwellenhüters verbunden. So lernt mein Protagonist das Umfeld kennen – was ja auch das Ziel des 1. Romanteils ist.

Im dritten Foto, das blaue Kabel, das ist die Zäsur von 1. zum 2. Romanteil (den 2. Teil strukturiere ich noch nicht).

Im vierten Foto – wenn man lange genug und konzentriert schaut – ist ein Kind zu zu erkennen.

Das Fernsehen interviewt meinen Blog (Teil 4: Bonusmaterial)

Ein kurzes Web-Video mit Antworten, das das TV-Team gut fand, jedoch aus Zeitmangel nicht senden konnte. Quelle: we.blog – Thomas Wollinger – Deleted Scenes

Spannend!

Die Verwendung des Worts „mörderisch“ beschäftigt mich seit Weihnachten. Letztens erfuhr ich, dass etwa die Wortkombination „mörderisch gut“ in unserem Sprachgebrauch mittlerweile üblich und keineswegs negativ belegt wäre.

Okay. Ich denke bloß zu kompliziert. Brauche „mörderisch“ nur durch etwas Positives ersetzen. Statt „mörderisch“ vielleicht „spannend“ – ja, es wirkt! Mörderische Dinnerparty – Spannende Dinnerparty. Mörderischer Lesespaß – Spannender Lesespaß. Na bitte. Es geht ja. Bin stolz auf mich, und weil es so gut geklappt hat, manche ich weiter:

  • Spannende Einkindpolitik
    Die Chinesen töten ihren weiblichen Nachwuchs: Was wird aus den 17 Millionen überschüssigen Jungen?
  • Spannende Realität
    Dass täglich 25.000 Menschen an den Folgen von Unterernährung sterben, ist eine mörderische spannende Realität.
  • Spannende Wirtschaftskrise
    Ein Vierfachmord ist seit vergangene Woche das Topthema der spanischen Medien. Im katalanischen Olot hat ein 57jähriger Bauarbeiter seinen Chef, dessen Sohn und zwei Bankangestellte erschossen. Anschließend ging er zur Polizei und gestand seine Tat. Spaniens rechte Privatsender bemühen sich jetzt, den Täter als geistig verwirrt darzustellen.
  • Spannende Dienstgeschäfte der Diplomaten
    Die Verstrickung des diplomatischen Corps mit der braunen Regierung war jahrzehntelang ein Tabuthema in Deutschland. Erst der damalige Außenminister Fischer gab die Erforschung durch Historiker offiziell in Auftrag.
  • Spannende Grippe-Epidemie in Mexiko
    Eine schwere Grippe-Epidemie hat in Mexiko bereits 68 Tote gefordert. Mehr als 1000 Menschen wurden infiziert.

Das Fernsehen interviewt meinen Blog (Teil 3: Das Video)

Ein Buch schreiben – dieser Gedanke klingt für viele verlockend. Aber hinter jedem Kapitel steckt meist eine Menge harter Arbeit: Romanfiguren gehören geboren, Hintergründe müssen recherchiert und Handlungen gestrickt werden. Schriftsteller zu sein, das bedeutet für Thomas Wollinger auch, immer wieder am Schreiben zu zweifeln. Der Autor hat 2004 sein erstes Buch veröffentlich. Am zweiten Roman schreibt er gerade – und er lässt die Welt dabei an seiner Arbeit als Autor teilhaben. Jeden Tag findet man auf seinem Blog neue Geschichten, Tagebucheinträge, Fotos und Videos rund ums Schreiben. Wir haben Thomas Wollinger in seinem „Schreibraum“ besucht und ihn zu uns ins we.blog-Studio geholt. Außerdem sind wir der Frage nachgegangen, was einen Bestseller ausmacht und haben herausgefunden, wie viele Bücher der fleißigste Schriftsteller der Welt in einem Monat geschrieben hat… we.blog! Am Dienstag, den 18.01.2011, um 21:30 auf Okto und rund um die Uhr auf unserem Blog.

Quelle: we.blog

Danke we.blog-Team.
Danke Lukas Plank, Florian Tietze und Andreas Berger!

Festivitus, Gott der frauenverstehenden Autoren

Er besucht gerne Feste. Er fühlt sich wohl, wenn schöne Frauen um ihn sind. Dann lehnt er am Rand des Geschehens und wartet. Er prahlt nicht damit, dass er Schriftsteller ist – er erwähnt es beiläufig und nur dann, wenn er einer attraktiven Frau begegnet. Von dem Literaturpreis redet er erst, sobald sich eine Literaturdiskussion entspinnt – und meist ist er derjenige, der so eine Diskussion anzettelt – etwa mit der Frage: „Und welche Bücher liest du?“

Sobald die Frau ihm erste intimere Fragen beantwortet, lässt er durchsickern, dass er seinen prämierten Roman aus der Sicht einer Frau geschrieben hat.

Die Dynamik der Kreativität (Tinte auf Post-It)

Diese Tuschezeichnung von meinem Kind spiegelt eine Dynamik meiner Autorenseele. Da ist das Kreative, das in der Mitte spinnenartig dargestellt ist. Es schleudert alles Mögliche von sich, mit einer Heftigkeit, dass es nur so spritzt (links; man könnte das, was geworfen wurde, sogar für einen bezopften Kopf halten).

Und das Kreative treibt seinen Stachel in den Körper des Autors (unten) und drückt seinen Saft in ihn hinein, dass der Autor im ersten Moment nicht weiß, wie ihm geschieht und er sich windet und fahrige Striche von sich gibt.