Wie kommt Angelika zu einem Schweineherzen? (Herz 3)

Letztes Wochenende wieder einmal Autoren-Partyszenario. Ich erzählte von der Szene mit dem Schweineherzen, an der ich eben arbeitete. Und da kam eine gute Frage: „Woher hat Angelika das Schweineherz?“ Ich antwortete: „Kein Problem. Findet die Party eben in einer Fleischerei statt oder das Thema der Party ist Schwein oder … ach, mir wird schon was … Wie kommt Angelika zu einem Schweineherzen? (Herz 3) weiterlesen

Eine Kuh stand am Gatter und schlug mit der Stirn gegen den Holzpfahl. (Romanausschnitt)

Dies ist ein Kapitel aus meinem Romanprojekt „Violanum“. Timon, der Ich-Erzähler, lebt mit Dagmar, ihrer 14jährigen Tochter Angelika und dem achtmonatigen Pflegekind Dorian in Friedstatt. Timon hat übrigens keinen Geruchssinn. Zu Besuch kommt Christian, Angelikas neuer Freund. Es kam der Tag, an dem Christian bei uns zum Abendessen eingeladen war. Ich pürierte die Kartoffel mit … Eine Kuh stand am Gatter und schlug mit der Stirn gegen den Holzpfahl. (Romanausschnitt) weiterlesen

Zur Lage der Romanarbeit (2)

Derzeit arbeite ich am letzten Teil des Romans, dem Epilog. (Was nicht heißt, dass der vorangehende Text vollständig ist – zwei Kapitel habe ich übersprungen, von der die Neugier weitergetrieben.) Timon lebt mittlerweile als Alleinerzieher mit seinem Sohn Dorian (6) in Wien. Ihm begegnet Angelika, die mittlerweile 20jährige Tochter der Mörderin seiner Freundin (=Mutter von … Zur Lage der Romanarbeit (2) weiterlesen

Explosion, wieder einmal

Es ist so abgelaufen: Gestern, unter Tags, im Buch „20 Masterplots“ geblättert (Wobei das Buch bloß ein Anlass war, über Grundsätzliches nachzudenken). Nachts, um ein Uhr, nach sinnlosem Websurfen, der Funke: „Thomas, was wäre, wenn du die Romanpersonen „Dagmar“ und „Isabella“ zusammenlegtest?“ Erstes Gefühl: Klarheit. Die beiden waren ohnehin Zwillingssschwestern, und damit würde die ohnehin … Explosion, wieder einmal weiterlesen

Das Motto zum heuten Schreibtag lautet … Schuld!

… also zur Abwechslung mal was Fröhliches :-) Ich widme mich heute dem Thema, weshalb Timon ausrastet und Marx niederschlägt. Hauptsächlich ist es sein Gefühl, schuldig zu sein, zweites wird er von Marx laufend provoziert und auf diese mögliche Schuld hingewiesen, und drittens – als Anlass quasi – das Bedürfnis, Angelika beschützen zu müssen. Oder … Das Motto zum heuten Schreibtag lautet … Schuld! weiterlesen

Wie fühlt man sich, nachdem man jemanden krankenhausreif geschlagen hat? (Teil 1)

Und was dann war – wie lange wird es gedauert haben? Eine Minute? Zwei? Wie lange braucht es, einen Menschen krankenhausreif zu treten? Ich kann mich erinnern. Aber was ich fühlte, Sophie! Bitte hilf mir. Das geht in mein Tiefes. Dort unten, wo es schwarz ist, wo alles zusammengeht: Kronstein und du und dein Museum … Wie fühlt man sich, nachdem man jemanden krankenhausreif geschlagen hat? (Teil 1) weiterlesen

Ist ein Schweineherz kitschig?

Angelika (13) lässt sich von einem Freund (dessen Eltern eine Fleischerei haben) ein Schweineherz schenken. Bei ihr dreht sich in den letzten Monaten alles um ihr Herz, um Leben und Transplanation. Sie kennt Abbildungen, Videos, Meinungen, Befunde. Timon wiederum hat ihr gesagt, dass er etwas erst dann wirklich begreift, wenn er es angegriffen, berührt hat. … Ist ein Schweineherz kitschig? weiterlesen

Wie mir Szenen begegnen (Herz 2)

Einmal ausgelöst, macht sich die Szene mit dem Herzen selbständig. Jetzt ist auch der Fotograf da, der Angelika mitten in der Nacht fotografiert, betrunken, gerade von einem Fest gekommen, das Schweineherz in ihrer rechten Faust. Sein Blitzlicht macht sie blind für einen Moment. Sie stolpert weiter. Und da ist Timon, der Angelika zu der Party … Wie mir Szenen begegnen (Herz 2) weiterlesen

Wie mir Szenen begegnen (Herz 1)

Hier ein Beispiel, wie ich mich Szenen nähere. Es geht wieder um Angelika, das herzkranke Kind. Das seine Transplantation verweigert. Ich denke an das Verrückteste, das mir in diesem Zusammenhang einfällt. Ein Schweineherz. Präziser: Angelika trägt ein Schweineherz. Noch präziser: Sie hält mit ihrer rechten Faust die Hohlvene umklammert, und das Herz schlägt bei jedem … Wie mir Szenen begegnen (Herz 1) weiterlesen

Wie ich hineinschlittere

Ich will hier an Hand eines Beispiels beschreiben, wie leicht ich hineinschlittere. Lassen wir es mit einer BBC-Fernsehdoku beginnen. Titel: „Bright Young People“. Thema: Zwanzigerjahre. London. Eine Gruppe junger Leute und ihre exzessiven Parties. Jung, wild, Geld, Drogen, und in jeder Geste eine Übertreibung. Ihre Leben wurden in Romane gegossen, die Romane verfilmt… Diese Filmsequenz … Wie ich hineinschlittere weiterlesen

Zustand, bevor ich schreibe

Ich habe mir vorgenommen, heute eine bestimmte Szene zu schreiben. Gestern war ich daran gescheitert. Weil ich mit mir nicht im Reinen war, was die Schreibhaltung betraf – ich tippte drauf los. Es geht um zwei Menschen, die einander begegnen (Timon, mein Protagonist, begegnet der herzkranken Angelika).  Wo sich eine Freundschaft entspannt. Eine leichte, offene … Zustand, bevor ich schreibe weiterlesen

Informationen nicht auf einmal preisgeben

Angelika ist a) herzkrank, weil sie b) mit vier eine Chemotherapie hatte. Nun braucht sie c) eine Transplantation und d) verweigert diese. In einer früheren Fassung erfuhr der Leser all das von Angelikas Mutter binnen einer Buchseite. Damit vergebe ich mir 1) Spannungspotential. Zudem könnte ich 2) emotionsbehaftete Informationen von verschiedenen Personen übermitteln lassen und … Informationen nicht auf einmal preisgeben weiterlesen

Zyklische Fragen oder: Ein Trick, um aus dem Scheibloch zu kommen

Nun ist es also soweit. Mein Magen. Stresssymptome. Mein Literatenkörper gibt mir zu verstehen: so soll es nicht weiter gehen. Der Gedanke, nicht schreiben zu können, hat dieselben Auswirkungen wie der Moment, in dem ich mich vor meine Word-Datei setze und vergeblich den geeigneten Einstiegspunkt suche. Jetzt muss ich Abstand gewinnen. Klarheit schaffen. Indem ich … Zyklische Fragen oder: Ein Trick, um aus dem Scheibloch zu kommen weiterlesen

Wenn ich vom Roman erzähle, arbeite ich am Roman

Wenn ich über meine Romanpersonen rede, dann erschaffe ich sie dadurch (konstituierende Wirkung des Aussprechens). Letztens habe ich von Angelika erzählt. Und meine Gedanken zu ihr konnte ich nicht gut vermitteln. Und wenn ich eine Idee nicht vermitteln kann, liegt es womöglich daran, dass die Idee gar nicht so gut ist. Wie ich letztens ihre … Wenn ich vom Roman erzähle, arbeite ich am Roman weiterlesen

Ich konstruiere ein herzkrankes Mädchen (Folge 217)

Erstens. Angelika (12) leidet nicht an Post-Traumatic Stress Disorder (PTSD), das ist mir nun klar (Danke euch Bloglesenden für eure Kommentare und Mails). Sehr wohl war ihre Chemo (als 4jährige) ein Trauma . Sie hat das Trauma überwunden, sie hat überlebt. Angelika ist resilent. Resiliente Personen haben erlernt, dass sie es sind, die über ihr … Ich konstruiere ein herzkrankes Mädchen (Folge 217) weiterlesen