Erfolglos schreiben: Verachte Wortklaubereien.

Natürlich darfst du schreiben „K. schloss wieder die Tür“, selbst wenn K. in deinem ganzen Roman noch nie in seinem Leben diese Tür geschlossen hat und K. bloß einmal in seinem Leben diese Tür geöffnet hat.

Wenn dich jemand fragt, dann berufe dich darauf, dass man das umgangssprachlich so sagt. Oder dass das Wort „wieder“ wegen der Sprachmelodie hier wichtig sei. Oder antworte gar nicht. Schließlich bist du Herr(in) in deinem Haus.

Ein Gedanke zu „Erfolglos schreiben: Verachte Wortklaubereien.“

  1. Da bin ich einmal d´ accord und schaue bei meinen Texten genau darauf das zu vermeiden ist zwar ein bißchen zwanghaft, denn der Leser wirds wahrscheinlich nicht bemerken, aber ich habe es gerne rund und glatt, genau, wie mir das mit dem Kürzen wichtig ist, die unnötigen Wiederholungen hinauszustreichen etc, wenn ich dann aber, wie ich es gerade jetzt tue, Philip Roth in der Originalsprache lese und den Eindruck habe, da schreibt sich ein alter Herr so seinen Frust von der Seele, keinen Sex mehr und Windeln braucht er auch und es wirkt, als wär da gar nicht so viel herumgestrichen worden, denke ich mir wieder, die einen besuchen teure Schreibseminare, die anderen haben auch so eine große Auflage und bekommen (fast) den Nobelpreis…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert