Meine Aufgabe, vor mir selber und vor niemanden anderem, ist, irgendwie was zuwege zu bringen aus dem Kopf, und das heißt Bücher zu schreiben. Oder halt Sätze aneinander zu reihen. Gedanken.
Aus einem angenehmen Zustand heraus kann man ja nicht schreiben, außerdem wär man blöd wenn man schreiben würde, wenn’s angenehm wär, weil man sich ja dem Angenehmen hingeben soll, nicht, das muss man ja ausnützen.
Siehe auch So super fühlen beim Schreiben, Teil 1.
Die Ironie und das Drüberstehen des großen Meisters ist genial, ich kann ja Thomas Bernhard inzwischen nicht mehr lesen und halte ihn nicht aus, in seinen Interviews liegt aber sehr viel und gibt wahrscheinlich Stoff für mehr als nur ein Schreibseminar.
Drei vier Dinge sind mir besonders aufgefallen, die Spaßphilosophen und, daß die Leute nur über Gebrechen lachen, etwas mit dem ich bei Lesungen beispielsweise oft zu kämpfen habe und, daß man nur über das Negative schreibt, das erklärt den Erfolg der Bernhard Bibliothek und genial, wenn er damit spielte und uns damit manipulierte und sehr sehr traurig eigentlich, wenn wir darauf hineinfallen.Für ein Schreibseminar interessant, daß man beim Schreiben die fremde Sprache braucht, eigentlich erklärlich, daß ich nur in der Distanz hinaus eigenes schaffen kann, aber da sind wir bei dem Punkt, ob Autoren lesen sollen oder müssen, denn wenn man das Weiterverfolgt, ist die Antwort nein und ich kenne auch viele Autoren, die damit argumentieren, andererseits mache ich, die ich viel lese, ständig die Erfahrung, daß ich daraus lerne und mich weiterentwickle.
Wieder vielen Dank für das Video, die wiederholen so nebenbei sehr wichtige Dinge
Danke, Eva, für dieses sichterweiternde Bernhard-Kommentar!