Unlängst fragte mich eine Kollegin: „Wie gehst du mit der ganzen Kopflastigkeit um? Ich versuche nämlich oft, davon wegzukommen. Würde mich interessieren, wie du das siehst.“
„Kopflastig“ definiere ich für mich als „viel denken und viel reflektieren“. Es gibt Gedanken, die gut tun, und solche, die nicht gut tun. Nicht gut sind jene, die ich mal „Sorgengedanken“ nenne. Sprich, das Durchspielen von Szenarien, was denn alles so in der Zukunft an schlimmen Dingen passieren könnte (damit meine ich Überlegungen, die über das konstruktive Lösungsfinden hinausgehen) – denn ich werde mich niemals besser fühlen, alleine dadurch, dass ich mich in künftige Probleme hinein versetze. Sondern indem ich meine Einstellung ändere („Das, was ich mir wünsche, tritt ein.“) – denn ich schaffe mir selbst ja meine Realität. Ich bestimme selbst, wie ich mich fühle (Siehe Gesetz der Anziehung). Manchmal gelingt es mir, mich bewusst besser zu fühlen, manchmal geht es eben nicht, auch das gehört dazu, man ist ja keine Maschine, und ich habe das Recht, mich auch mal mies zu fühlen.
Als Autor habe ich ein ganz tolles Instrument, um Kopflastigkeit in etwas Konstruktives zu kanalisieren: ich erschaffe Personen, in die ich meine Gedanken hineinlege – und je intensiver ich das mache, desto besser (treffsicherer, emotionaler) werden die Texte. Dort sind sie gut geparkt, meine Zweifel und Befürchtungen. Und die Freude natürlich auch! Die wertvollen Begegnungen. Die Liebe für etwas oder für jemanden. Als Autor habe ich quasi kein Gefühl umsonst durchlebt, denn alles ist Teil des Reichtums, aus dem ich für mein Werk schöpfe.