Abschied, mehrfach

Erstens. Abschied vor Worten im Rahmen des normalen Kürzungsprozesses.
Gewisse Kapitel sagen mir einfach nichts mehr – ich lese sie und denke mir: ja, nett, okay, ich verstehe, welche Information ich mit denen verbreiten wollte, aber … sie berühren mich nicht. Also fort. Und die Info – so unbedingt nötig – im Rahmen anderer Kapitel mittransportieren.

Zweitens. Abschied von der Vorstellung, dass dieser Roman so-und-so dick wird. Werden muss.
Die Einleitung ist der derzeit auf 440.000 Zeichen zusammengeschmolzen (250 Buchseiten). Aber ich muss die 700 Seiten nicht erreichen, es reichen 500. Denn: Ist mein Ziel, einen guten Roman abzuliefern oder einen so-und-so dicken Roman abzuliefern?

Drittens. Ich muss nicht alles schreiben, was mir im Rahmen des Romans an (Neben-)Handlung begegnet. Selbst wenn es interessant ist!
Etwa die Geschichte, was vor Viola in dem Ort passiert war (Beginen, also ein Zusammenschluss selbständiger und darum verfolgter Frauen). Oder die Auswirkungen jahrhundertelanger Verdrängungskämpfe mit den Benediktinern (Weil: frauengeführtes Krankenhaus und am anderen Flussufer kontemplative Benediktiner, das verträgt sich nicht).

Ein Gedanke zu „Abschied, mehrfach“

  1. Ja das ist sicher gut kürzen, loslassen, abschließen, damit der Weg nach vorne wieder offen ist, muß man wahrscheinlich auch erst lernen und ist wahrscheinlich gut, wenn man es kann

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