Schreiben ist Magie.
Selbst dem unscheinbarsten Akt des Schreibens wohnt etwas beinahe Übernatürliches inne; er grenzt an das Phänomen der Telepathie. Stellen Sie sich das Schreiben einmal so vor: Da bringen wir einige abstrakte Zeichen in einer gewissen Ordnung zu Papier, und tausend Jahre später und Welten entfernt vermag jemand anderes daraus unsere geheimsten Gedanken zu lesen. Im Schreiben können wir Grenzen von Zeit und Raum, ja selbst die Grenze des Todes überwinden. […]
Die magische Bedeutung hat sich im Doppelsinn des englischen Worts spell („buchstabieren“, aber auch „Bann, Zauberspruch“) erhalten: Wer die einzelnen Zeichen eines Worts in die rechte Reihenfolge bringen kann, verfügt damit über eine magische Fähigkeit – eine Aneinanderreihung abstrakter und willkürlicher Symbole mit Bedeutung aufzuladen.
(Quelle: Christopher Vogler: Die Odyssee des Drehbuchschreibers (The Writer’s Journey), Zweitausendeins Frankfurt a.M., 1998. Seite 461)
Hallo Thomas,
das Buch kenne ich nicht, wüsste gern mehr darüber. Beim Titel denke ich jedoch spontan an das Prinzip der Heldenreise, wie Jürgen vom Scheidt es ins Netz gestellt hat: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=255
LG
Till
Danke für den Hinweis, Till. Die Webseite, die du genannt hast, beschäftigt sich damit. Dort wird auch Christopher Voglers Buch in der Bibliographie angeführt.