Ich habe in meinem Umfeld einige Schreibende, die in persönlich schwieriger Situation stecken.
Klar, ihre Probleme kann ich nicht lösen. Aber ich kann etwas beitragen: Ich kann sie zum Schreiben auffordern. Sie beim Schreiben fordern. Ihnen zurufen: „Hey, macht mehr von dem, was funktioniert. Schreibt!“
Schreiben lenkt ab, lenkt hin, in Richtung Leben. Schreiben ist kein Allheilmittel. Aber es gibt Kraft und sorgt dafür, dass sich das rotierende Gehirn wieder dem Positiven, dem Schaffenden zubewegt.
Schreiben labt.
Ich glaube, dass zwischen therapeutischem Schreiben, das helfen kann und Schreiben, um es zu verlegen, unterschieden werden sollte.
Es gibt übrigens im Psychosozialverlag jetzt eine Neuerscheinung über eine wissenschaftl. Untersuchung bez. „Therapeutisch schreiben“. Es ersetzt jedoch nicht das Gegenüber, das die Zeilen hören, kommentieren (nicht interpretieren, das bleibt beim Schreibenden) und für einen Transfer sorgen sollte.
Nur wenn man damit dann zu einem Verlag oder Literaturzeitschrift geht oder mit einem sogenannten Profiautor spricht, hört man schnell, das therapeutische Schreiben interessiert uns nicht und ist keine Kunst
„In der Arbeit vergesse ich meine Leiden; Arbeit ist meine Rettung“ – Balzac