Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.
(Friedrich Nietzsche)
Das bedeutet für mich Literaten: Was ich erschaffe, an äußerer Handlung, an Personen, an Katastrophen und an Schönem, das ist Abbild von mir. Das bin ich. Ich entkomme mir nie.
Das bedeutet für mein Romanprojekt: Mein Protagonist Timon erlebt Abgründe einer Gesellschaft, der er nicht angehört. Eigentlich hat er mit alledem nichts zu tun.
Was Timon rettet, ist: er erkennt, dass diese Abgründe ein Spiegel sind. Die Abgründe spiegeln Timon. Genau darin liegt die Rettung: Wenn/weil Timon seinen eigenen, inneren Abgrund bewältigt, bewältigt er gleichzeitig den äußeren. Er ist innerer Retter und wird damit zum äußeren Retter.
(Danke, Denise, für den Hinweis auf dieses Zitat)