Inceptus, Gott der Anfänge

Er lässt sich in seine großen Projekte hinein mit aller Emotion. Er schreibt schnell, er schreibt treffend. Er geht im Schreiben auf. Die Leser erzittern bei seinen poetischen Bildern. Und kommt der Moment, wo die schnell aufgemachten Handlungsstränge als lose Enden herumliegen und er planen sollte, wie es weiter geht, wartet er auf Inspiration.

Und wartet. Und wartet.

Und da keimt in ihm schon ein neues Projekt auf, mit frischen Gefühlen. Diesmal schwört er sich: Das ist es! Er beginnt den Roman und … schreibt Gedichte, zu denen er soeben inspiriert wurde. Bis er wieder einen Roman liest, der ihn anspornt, einen fulminanten Anfang hinzulegen.

Er würde am liebsten nur Gedichte schreiben. Und sie gar noch selbst vertont vortragen. Aber von der Literatur leben? Das könne er eben nur, sagt er, wenn er endlich seinen großen Roman geschrieben habe. Aber danach, so flüstert er, nach seinem Durchbruch würde er nur mehr Gedichte schreiben. Er redet von William Blake, mit feuchten Augen. Und zeigt mir ganz verschämt seinen Lyrikband, den er mit Aquarellfarben illustriert hat.

2 Gedanken zu „Inceptus, Gott der Anfänge“

  1. Schneit es bald? Warum steht da „schneihen“ oben am Blog? Da wär ja ein „h“ zuviel?
    Bei mir knallt die Sonne durchs Zugfenster und ich freu mich auf den neuen Latop mit mattem Schirm
    vincent

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