Mein Plan: Zuerst Hausaufgaben machen

Ich mache meine Hausaufgaben.

Die Situation: Ich habe aus Dagmaralt und Isabellaalt Dagmarneu geschaffen. Ich habe Dagmars Mutter Elisabeth modelliert. Ich kenne nun den Konflikt der beiden – und es ist genau dieser Konflikt, in den mein Protagonist Timon hineingezogen wird. Und dass Timons Freundin Sophie umgebracht worden ist, hat mit diesem Konflikt zu tun.

Ich könnte nun den Roman von Beginn an mit den neuen Zusammenhängen durcharbeiten, doch fehlt noch einiges. Der blinde Ingenieur, der mit Sophie ein Buch herausbringen hat wollen. Ich weiß, er ist der Bruder von Dagmars Vater. Na und? Warum ist er im Violanum? Ist er Spielfigur oder Spieler? Was will er? (Mir gefällt der Gedanke, dass der Mutter/Tochter–Konflikt alles umliegende zu Spielfiguren macht)

Dagmars Vater ist 1968, vor ihrer Geburt, von Dagmars Großvater erschossen worden. Wie ging das genau vor sich? Wie gehe ich damit um?

Mein Plan:

  1. Zuerst will ich diese Hausaufgaben machen. Sprich: Denken. Denn habe ich gewisse Überlegungen bloß aufgeschoben, darf ich mich nicht wundern, wenn ich mich in eine Sackgasse schreibe. Und ich will nicht wieder so viel Text streichen! Darum will ich die Zusammenhänge für mich schlüssig geklärt haben. Wie in einem Geschichtsbuch, mal grob, muss ich wissen, wer gegen wen und warum und wie.
  2. Dann will ich mich reinlassen. Sprich: Tippen was das Zeug hält. Voll in die Emotion hinein. Inmitten einer Landschaft, die mir mein braves Hirn vorab schon vermessen hat.

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