Wenn die Romanfigur im schlimme Dinge tut, muss der Autor sorgsam zu sein, damit der Leser nicht abspringt.
Sollte man meinen.
Nabokov wendet sich lieber direkt an den Leser:
Bitte, Leser: Wie sehr Sie auch […] außer sich sein mögen, überschlagen Sie die wesentlichen Seiten nicht! Stellen Sie sich mich vor; sonst existiere ich nicht.
(Vladimir Nabokov, Lolita, Rowohlt Taschenbuch Verlag, überarbeitete Ausgabe 2007, Seite 212)
Nabokov macht mich als Leser zum Schöpfer des Romans. Das passt zu dem, was der Maler Mark Rothko meinte (siehe Blogeintrag vom November 2009):
A picture lives by companionship, expanding and quickening in the eyes of the sensitive observer. It dies by the same token.
It is therefore a risky and unfeeling act to send it out into the world.