Das Buch von Ronald B. Tobias ist für mich ein handliches Instrument, um meinem Romanprojekt eine frische Sichtweise zukommen zu lassen und Verbesserungsvorschläge zu erhalten.
Erstens bildete ich meine Romanhandlung in das Schema der Masterplots ab (mit * habe ich die Relevanz bewertet):
Master Plot 1: Quest (Suche) ***
Master Plot 2: Adventure (Abenteuer)
Master Plot 3: Pursuit (Jagd, Verfolgung)
Master Plot 4: Rescue (Rettung)
Master Plot 5: Escape (Flucht)
Master Plot 6: Revenge (Rache)
Master Plot 7: The Riddle (das Rätsel)
Master Plot 8: Rivalry (Rivalität) **
Master Plot 9: Underdog (der Unterdrückte, Unterlegene)
Master Plot 10: Temptation (Versuchung)
Master Plot 11: Metamorphosis (Verwandlung)
Master Plot 12: Transformation (Umformung – der Persönlichkeit, des Charakters) *
Master Plot 13: Maturation (Reif werden)
Master Plot 14: Love (Liebe) *
Master Plot 15: Forbidden Love (Verbotene Liebe)
Master Plot 16: Sacrifce (Opferung)
Master Plot 17: Discovery (Entdeckung – im Sinne von Verstehen, wer man selbst ist)
Master Plot 18: Wretched Excess (erbärmliche Maßlosigkeit)
Master Plot 19 und 20: Ascension and Descension (Aufstieg und Abstieg)
Zweitens schaute ich mit jene Master Plots, die meinen Roman berühren, genauer an:
a) Hauptsächlich ist mein Roman ein „Quest“ (Timon sucht etwas, das ihm hilft, mit dem Verlust seiner Sophie fertig zu werden).
b) Das nächste interessante Master Plot ist „Rivalry“. Timon gerät in eine Stadt, in der zwei rivalisierende Ideologien vorherrschen, wie das Krankenhaus geführt werden soll. Überlegungen rund um diesen Master Plot haben dazu geführt, dass ich – wie berichtet – eine Romanperson entfernt habe, um die Rivalität griffiger zu machen – diese wird nun als Mutter–Tochter–Konflikt ausgetragen.
c) Und es geht um Liebe – die von Timon und der verstorbenen Sophie (da ist einiges noch offen) und die Liebe Timons zu dem Baby.
d) Dann gibt es die Transformation – Timon, der Einzelmensch, der Für–sich–lebende, übernimmt Verantwortung für ein Baby und letztlich für die ganze Stadt.
Ich werde diese Plots in der nächsten Zeit noch wiederholt durcharbeiten, als Unterstützung für die Umstrukturierung wegen der gestrichenen Romanperson und bei der Gestaltung der weiteren Abschnitte.
(Interessant ist übrigens auch, dass ich im Roman instinktiv stets eine Dreiteilung hatte, unbeabsichtigter Weise an Aristoteles und seine Dramaturgietheorie angelehnt (Wird auch in dem Buch behandelt). Derzeit bin ich in etwa im ersten Teil, wobei die beiden weiteren Teile vielleicht nicht so viel Umfang benötigen werden.)