Geisterhaftes Schreiberlebnis

Was ich nun erzähle, gehört um Geisterhaftesten, das mir bislang beim Schreiben begegnet ist.

Ich schrieb eine Szene, in der Timon von Kronstein nach Wien mit dem Zug fährt. Eine Reise, die mit Unruhe begann (er wachte auf, und es trieb ihn zum Bahnhof) und die in Timons Wohnung in Wien endete. Eine intensive Reise, die kaum Äußerlichkeiten zu bieten hatte, aber dafür verschwamm in Timon die Realität mit dem, wie er sich seine Vergangenheit zurecht dachte.

So weit, so gut.

Nachdem ich mit dem Schreiben fertig war, stand ich in der Wohnzimmermitte und führte folgenden inneren Dialog:

Ich: Und jetzt? Ich sollte wieder nach Kronstein fahren.

Ich: Nein, Thomas, Kronstein gibt es nicht. Du bist Thomas, nicht Timon.

Ich: Aber ich bin doch hier in der Wohnung von Timon.

Ich: Das hier sieht so aus, als wäre es Timons Wohnung, weil du deine Wohnung in den Roman eingebracht hast.

Ich: Okay.

(Pause)

Ich: Also, soll ich jetzt nach Kronstein zurückfahren oder hier übernachten?

2 Gedanken zu „Geisterhaftes Schreiberlebnis“

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