Auf der Suche nach Elisabeth H., Leiterin des Violanums

Noch spüre ich dich nicht. Was geht dir vor? Für deinen Vater warst du zu störrisch, zu schwach. Zu schöngeistig, nicht hart genug – nicht geeignet, das Hospital zu leiten. Dann wurdest du schwanger. Zwillinge. Vor deinen Augen hat man den Kindsvater erschossen – du hast ihn reanimiert, bis seine Rippen knackten. Nun warst du alleine. Mit zwei Töchtern.

Dein Vater liebte deine Töchter – sie durften alles, sie hatten die Kindheit, die dir verwehrt war. Und die eine, Isabella, die hatte dein Vater als Nachfolgerin auserkoren. Du? Ein Krankenhaus leiten? Niemals! Isabella sollte es übernehmen. Mit 21. Doch dein Vater wurde nicht alt genug, um das zu erleben. Und seither leitest du das älteste und reichste Spital Österreichs.

Nun bist du sechzig. Isabella hasst dich. Weil du ihr immer noch nicht Platz gemacht hast. Weil du dich immer noch dem letzten Willen deines Vaters widersetzt.

Was, Elisabeth, geht in dir vor? Du hast einen großen Plan. Den spüre ich in dir aufkeimen.

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