Mein heutiges Schreibgefühl war: Es eröffnen sich mir Räume mit unglaublicher Reichhaltigkeit. Räume, die zuvor noch nie ein Mensch betreten hat. Weil die Gemäuer, die Straßen, ja diese gesamte Stadt vor mir noch nicht existiert haben.
Und mit jeder Fassung des Geschriebenen schärft sich mein Blick auf diese Welt. Was am Anfang völlig unklar war, erzähle ich jetzt mit beiläufiger Leichtigkeit und ohne Widersprüche, denn die Zusammenhänge sind für mich selbstverständlich geworden. Ich bewege mich auf den Straßen mit einer Vertrautheit, wäre das meine Heimat – und diese Stadt ist meine Heimat geworden in all den Jahren, die mich dieses Romanprojekt begleitet.
Habe ich die Stadt erschaffen oder war sie immer schon da, bloß ich war noch zu blind, um sie zu sehen?