Wie ihr Blogleser wohl gemerkt habt, hatte ich eine Krise. Die resultiert nun in einer geänderten (sprich autobiografischen) Herangehensweise. Dank dessen bin ich meinem Protagonisten Timon viel näher als früher. So bin ich eben dabei, alles bisher Geschriebene zu überarbeiten.
Und nun ist etwas passiert. Im Unterschied zur früheren Arbeitsweise resultiert Überarbeiten nicht in Streichungen, sondern in Erweiterungen. Ich sehe den bisherigen Text als Skelett, das mit Fleisch zu füllen ist. Mit Sinneseindrücken, mit Sinnlichem. Timon verweilt nun. Ich nehme mir Zeit für jene Orte, an denen Timon ist.
Das schlägt sich auch an den Zeichenzahlen nieder: Mein überarbeiteter Romanbeginn umfasst per heute 105.000 Zeichen. Um denselben Handlungsfortschritt zu vermitteln, benötigte ich in der vorigen Fassung 68.000 Zeichen. Um die Hälfte mehr. Mein Roman wird länger.
Dann viel Erfolg, zu den signierten Büchern kann ich nicht viel sagen, da ich mir meine meistens nicht signieren lasse.
Das Anstellen dazu ist mir zu mühsam, so bin ich in Leipzig einmal mit dem Buch an der Schlange vorbei von Günter Grass weggegangen und bei der letzten Wiener Buch Woche saß ich zwar ganz vorn und wäre bei Nick Hornby die erste gewesen, hatte aber das Buch nicht dabei, dafür habe ich mir „Und Nietzsche weinte“, vorbei an den Bodyguards signieren lassen und einmal Nobert Gstreins „Selbstportrait mit einer Toten“ in der Alten Schmiede.
Eine Unterschrift von Ilse Aichinger habe ich auch und mein „Vaterspiel“ trägt die besten Wünschen für mein weiteres Schreiben, aber das habe ich geschenkt bekommen, wie die „Alle Tage Gedichte“ der Elfriede Gerstl.
Es läppert sich im Laufe eines Schreiberinnenlebens also schon so einiges zusammen, auch wenn man keine Autorgrammsammlerin ist.