Mit der Möglichkeit, soziale Netzwerke zu knüpfen und Medien untereinander auszutauschen und zu kommentieren würden sich künftig auch die Medien-Formate grundlegend ändern.
Bücher könnten damit zu sozialen Medien werden.
Denkbar seien zum Beispiel auch Romane, die je nach dem, wo und wie schnell sie gelesen werden, unterschiedlich ausgehen.
Bücher werden eine Revolution erleben, genauso wie Filme.
Nun, da braucht es jedoch noch die geeigneten Autoren. Ach ja, und die guten Ideen. Technisches Potential alleine reicht nicht. Leider. Apropos Soziales Netzwerk: Wie oft haben Autoren schon versucht, gemeinsam einen Roman oder ein Theaterstück zu schreiben? Und wenn es dann gescheitert war, dann sicher nicht an mangelnder Technik. Literaten arbeiteten schon mit Hyperlinks, ehe dieser Begriff erfunden war, siehe Andreas Okopenko’s Lexikonroman.
Und das Kollektiv GRAUKO arbeitet übrigens derzeit gemeinsam an einem Theaterstück. Dazu verwendet es seinen internen Blog schreibraum.wordpress.com als Medium des Austauschs.
Andererseits ist das Öffentlichmachen von Inhalten so einfach wie noch nie. Geografische Schranken zählen nicht mehr, die Grenzen von heute sind Sprache und Lebensart. Darum dieser Blog – ich will sehen, was passiert, wenn ich hier einen Teil von mir öffentlich mache. – Und es passiert etwas. Jeden Tag.
Das obige Zitat ist folgendem Artikel entnommen:
iPad: Experten relativieren Euphorie der Verleger
Inhalte-Anbieter hätten überhöhte Erwartungen – Neue Wettbewerber treten auf
Berlin – Für Verlage und Inhalte-Anbieter galt Apples iPad schon lange vor seinem Marktstart in Deutschland als großer Hoffnungsträger und Retter aus der Krise. Doch auf der Internet- und Medien-Konferenz Next10 in Berlin haben Experten vor überhöhten Erwartungen gewarnt. Mobile Internet-Geräte wie das iPad schaffen nicht nur neue Geschäftsmodelle, sondern öffnen den Markt auch einem völlig neuen Wettbewerb.
Auf den unterschiedlichen Plattformen wie iPad, Smartphone und Computer treten mit Internet-Konzernen wie Amazon oder Google ganz neue Konkurrenten für traditionelle Content-Anbieter auf den Plan, sagte Donata Hopfen von Bild digital am Mittwoch in Berlin. „Das ist eine völlig andere Wettbewerbs-Landschaft.“
Nach dem großen Hype, der um das neue Gerät gemacht wurde, werde das „Tal der Ernüchterung“ unweigerlich noch kommen, sagte Christoph Dernbach, Chefredakteur der dpa-infocom. Einen Retter für die Print-Branche sieht auch Helmut Hoffer von Ankershoffen, Erfinder des Berliner „iPad-Konkurrenten“ WeTab, in der neuen Geräte-Kategorie nicht. Noch sei zum Beispiel völlig offen, wer auf den neuen Plattformen das Geld etwa mit Anzeigen verdient. Den Anzeigenmarkt könnten durchaus auch die Plattformbetreiber für sich entdecken und die Verlage leer ausgehen lassen.
Branchenbeobachter sind sich einig, dass das iPad und ähnliche Internetgeräte künftig den Markt für Medien wie Bücher, Zeitungen oder Videos völlig umwälzen wird. Für Medien-Schaffende werden damit aber auch ganz neue Möglichkeiten entstehen, schätzt Steve Rubel, Direktor bei der PR-Agentur Edelman und bekannter Blogger. Der soziale Faktor werde dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Mit der Möglichkeit, soziale Netzwerke zu knüpfen und Medien untereinander auszutauschen und zu kommentieren würden sich künftig auch die Medien-Formate grundlegend ändern. Bücher könnten damit zu sozialen Medien werden. Denkbar seien zum Beispiel auch Romane, die je nach dem, wo und wie schnell sie gelesen werden, unterschiedlich ausgehen. „Bücher werden eine Revolution erleben, genauso wie Filme“, ist sich Rubel sicher. (APA/dpa)
derStandard.at 13. Mai 2010, 19:19
Von der australischen Regierung gibt es zu diesem Thema einen spannenden „Writer´s Guide“ mit dem netten Untertitel „choose your own adventure“
http://www.australiacouncil.gov.au/writersguide
Ich persönlich glaube, dass dieser ganze Bereich zumindest für eine lange Zeit „nur“ eine Ergänzung zum „normalen Buch“ sein wird. Sich damit auseinander zu setzen lohnt sich aber sehr, weil es kreativ und lebendig ist, Möglichkeiten eröffnet, Inspiration bietet.
Zum iPad sagte unlängst ein Bekannter zu mir, die deutsche „Zeit“ unter dem Arm: Die „Zeit“ brauche ich ja nicht nur, um sie zu lesen – ich kann sie danach unter mein Gemüse, meine Schuhe oder zu meinem undichten Fenster legen. Mach das mal mit dem iPad.
Walter Baco hat da seinen „Blockroman“ für den er, glaube ich, noch immer Mitschreiber sucht und es gibt auch einen Preis zu gewinnen.
kulturag@kulturag.com, http://www.kulturag.com
Ich finde das Internet und das Bloggen auch eine tolle Möglichkeit sich zu Veröffentlichen.
Am 28. 5. berichte ich übrigens im Amerlinghaus bei Ilse Kilics Veranstaltung „Das alltägliche Leben“ um 2O Uhr 15 Minuten über das „Literaturgeflüster“ und lade alle herzlich ein hinzukommen.