Hilfe, ich kann nicht schreiben! (Teil 1)

Ich gab einem Leser die aktuelle Einleitung zu meinem Roman. Und zum Vergleich jene Fassung, die ich vor zwei Jahren geschrieben hatte – der Leser fand die alte Fassung weit ergreifender.

Wie ich mich da fühlte? Ich kann nicht schreiben. Schlimmer noch: je mehr ich schreibe, desto schlechter wird mein Schreiben. Offenbar verlerne ich das Schreiben mit jedem Wort, das ich schreibe. Ich kann gar nicht schreiben, und ich werde noch dazu laufend schlechter.

Dann kam die Nacht, in der ich mich hin und her wälzte und literarische Probleme löste, eines nach dem anderen (welche das waren, daran konnte ich mich morgens nicht mehr erinnern). Das Resultat am Morgen? Ich war nicht nur wütend auf mich, so wie am Vortag, sondern noch dazu weit müder.

2 Gedanken zu „Hilfe, ich kann nicht schreiben! (Teil 1)“

  1. Ja das kenne ich, da bin ich doch vor bei paar Jahren mit meinem ersten veröffentlichten Roman, der furchtbare Kritiken bekommen hat und von dem ich dachte, na ja das ist ein Fühwerk in die Badewanne gegangen und habe gesehen, alles was ich später weiterentweickelt und ausgearbeitet habe, war schon da.
    Ich war ein bißchen verunsichert, denke aber jetzt, daß das mein Stil ist, den ich seither weiterentwickelt habe und die Kritiker haben sich wahrscheinlich nicht sehr lange mit dem no name Werk beschäftigt und halt ganz schnell ein paar Worte, wie verstehen wir nicht, ist nicht interessant oder so hingeschrieben und wenn man dann zu schreiben aufhört, wird sehr viel zerstört!
    In diesem Sinne weitermachen oder vielleicht ein bißchen nachdenken, ob zu viel Schreibschulung, Workshops vielleicht nicht auch schaden kann?

  2. Bleib bei dir. Vertraue auf dein Schreiben. Dem einen Leser gefällt ein Stil, dem anderen ein anderer. Frägst du den einen, was er von einem Buch hält, was für dich ergreifend und mitreissend ist, wird er vielleicht sagen „fad“. Zeigt er hingegen sein Lieblingsbuch, wirst du dir vielleicht denken „Was findet der bloß an diesem Ramsch?“.
    Also, suche die Sicherheit nicht im Außen, sondern im Innen. Egal, was die Leser sagen.

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