Ich bin wütend.
Auf die, die mich stören. Auf die, die mich stören könnten. Ich schalte das Handy ab.
Ich gehe auf und ab und herum, getrieben vom Gedankenringelspiel in meinem Kopf. Sorgen will er sich machen, dieser Kopf. Befürchtungen will er durchdenken, und alles bauscht er auf und wirbelt es irre herum, denn jeder Sitz auf dem Ringelspiel ist wiederum ein eigenes Ringelspiel.
Diagnose: Ich kann die Welt nicht ausstehen, weil ich mich im Moment selbst nicht ausstehen kann. Weil ich seit drei Wochen keinen Text getippt habe (Konzeptionsarbeit gilt nicht).
Ich will mich der Außenwelt nicht zumuten, in diesem Zustand. Ich muss mich zuerst wieder zum Menschen schreiben.
Wie einer, der zittrig nach der Medizin greift, hocke ich mich an den Laptop. Ich türme Textbrocken zu Mauerwerken auf, allesamt grob behauen. Für Feines keine Muße. Zu gehetzt. Zu viel muss raus. Jetzt, und jetzt ist nicht die Zeit für Worte. Es ist die Zeit der Zustände, für Getriebenes, das in die Tastatur gehackt werden muss.
Zeit für zirkuläre Fragen?
Nein.
Welchen Text würdest Du Dir vorlesen um die nächsten Zeilen zu schreiben, wenn der Roman bereits gedruckt wäre?
War das jetzt eine?
Egal.
Es wird gut.
Das kenn ich.
Nur Gewirr im Kopf, alles durcheinander. Du denkst es passt nichts mehr rein und alles ist leer. Du kannst nichts mehr ordnen und bringst nichts auf den Punkt und dann noch die Menschen. Die machen dich wahnsinnig und beirren dich und du lässt dich beirren und sie treiben dich und du lässt dich treiben. Und wäre das alles so leicht und du könntest dich ausschalten bei dir selbst. Ein Knopfdruck. Dann sollen die Menschen verschwinden und die Gedanken sind allein. Nur du außen vor. Sie sollen sich ordnen und dich und deine Finger instrumentalisieren. So wie bei einem Computer, wenn er hochfährt und alles einfach nur so rauf und runter läuft und rattert. Oder heißt das Prozessor und wer ist das dann? Das weiß ich nicht, du bist ja der Informatiker.
S.