Das liebste Kürzen ist, wenn ich kürze, bevor ich noch etwas geschrieben habe. Sprich, wenn ich mein Konzept vereinfache. So geschehen letztens mit einer Romanperson – eine, die ich mochte, die eines meiner großen Themen widerspiegelte. Ich habe sie folgendermaßen hinterfragt:
- Wenn diese Person im Roman fehlt, was fehlt dann dem Roman?
(Diese Frage ergibt Handlungsstränge, Konflikte, Charaktereigenschaften) - Welche dieser Handlungsstränge / Konflikte / Charaktereigenschaften sind nötig? (Mit „nötig“ meine ich „nötig, damit der Roman sein Wesen behält“ und nicht „interessant“ oder „spannend“)
- Welchen anderen Personen kann ich diese nötigen Handlungsstränge / Konflikte / Charaktereigenschaften umhängen?
Das Zusammenlegen von Personen zu einer führt zu einer Verdichtung der Handlung und der Konflikte. Grundsätzlich sollte man mit möglichst wenig Personen auskommen. Bei mir sind es nun neun lebende und acht tote.Allesamt namentlich bekannt und wichtig.
Siebzehn ist eine ganze Menge. Nun, es ist ja auch ein großer Roman.
Klingt schmerzhaft. Möge die Person in Frieden ruhen und ihre besten und wichtigsten Eigenschaften erfolgreich weitergegeben haben. Schriftsteller sind Schamanen.