Mein Schreiben ist Wendeltreppe

Weitgefächert sind die Folgen meiner Recherche in Innsbruck:  Die Krankengeschichte der 12jährigen Angelika werde ich vereinfachen, sie wird nun doch noch in die Schule gehen können. Vor allen anderen ahnt sie, dass sie der Tod bei seinem zweiten Anlauf erwischen wird (Sie hatte eine Chemotherapie als Vierjährige, und nun treten die Herzprobleme auf, wegen Rubidomyzin – ein Chemotherapeutikum, das man wegen ebendieser Nebenwirkung seit 2000 nicht mehr einsetzt).

Die größte Änderung: Angelika trifft ihre Entscheidung gegen die rettende Herztransplantation (HTX) im Beisein meines Protagonisten (im Unterscheid zu früheren Fassungen, wo sie sich schon vor Romanbeginn kundgetan hatte).

Resultierende Arbeiten:  Alle Textstellen adaptieren, in denen Angelika vorkommt. Weitere Textstellen schreiben, in denen der Protagonist das Ringen der Familie um Angelika erlebt. (WOW! Das ist spannend für mich.)

Also zurück an den Start?

Nein! Vielmehr bin ich die Wendeltreppe ein ganzes Stockwerk höher gestiegen. Wer eine Wendeltreppe bloß im Grundriss kennt, für den ist natürlich ein Im–Kreis–Gehen. Für mich ist es ein Turm. Ein hoher Turm. Wenn ich wieder einmal an einer Fensternische stehenbleibe und hinaussehe, ist die Landschaft draußen eine Spur weiter geworden, und ich sehe Dinge, wie sie nur wenigen Menschen zu sehen vergönnt sind.

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