300.000 Zeichen oder: Anatomie eines Schreibtags mit Überlänge

09:00 – 14:00 Ich hänge seit drei Tagen an der Szene herum, wo Timon der 12jährigen Angelika Mathematiknachhilfe gibt. Bis 14:00 musse ich damit fertig sein, weil ich dann fort musste. Gelingt nicht. Habe Ablenkungen, Ausreden. Immerhin, beim Zen–Buddhismus weitergelesen.

17:00 – 22:00 Sehe mir eine Folge aus „In Treatment“ an. Bin ein bisserl in Hope Davis verliebt. Ich bin Müde. Ich mache mir Essen und sah mir noch eine Folge von „In Treatment“ an. Habe ich schon erwähnt, dass ich ein Hope Davis mag? Dann Zeit zum Schlafengehen. Kurz noch vor den Text. Zweihundert Zeichen fehlen auf die 300.000 – mühsame zweihundert. Ein wenig Herumtun an der Szene, da und dort was einfügen. Ich will schlafen, habe aber die Müdigkeit verloren. Aber wenn ich jetzt nicht schlafe, dann kann ich morgen nicht schreiben

22:00 Ich verzichte auf schlafen.

02:00 Die Szene ist fertig, die 300.000 überschritten. Letztens sind also 50.000 hinzugekommen, Tagesproduktivität im Schnitt also etwa 1000. Mein Roman braucht sicherlich die Million, sprich 700 weitere Tage. 2 Jahre. Insgesamt werde ich 5 Jahre daran gearbeitet haben.

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