„Ich würde ja auch gern einen Roman schreiben, aber mir fehlt die Zeit dazu.“

Philipp Bobrowski meint dazu:

Gerade Autoren, die schon ein Buch geschrieben haben, bekommen immer wieder zu hören: „Ich würde ja auch gern einen Roman schreiben, aber mir fehlt die Zeit dazu.“

Nun ist das für den Autor, der sich das anhören muss, nicht gerade schmeichelhaft, bedeutet es doch, er habe bis zu dem Zeitpunkt, an dem er mit dem Schreiben begonnen hat, offenbar nicht gewusst, wo er mit all seiner freien Zeit hinsollte. Dabei sind die meisten Autoren auf ein Haupt- oder wenigstens Nebeneinkommen angewiesen, das ihnen das Schreiben finanziert. Und selbst die, die erfolgreich genug sind, um vom Schreiben zu leben, waren das nicht von Anfang an. Tatsächlich gilt in diesem einen Fall, sofern es eben nicht nur so dahingesagt ist, die Antwort: „Wer wirklich will, der kann!“

Natürlich bedeutet das, dass man sich Zeit zum Schreiben eventuell erst freischaufeln, organisieren muss, und es bedeutet noch mehr, dass man in dieser Zeit auch regelmäßig schreiben muss. Organisation und Disziplin sind also gefragt. Doch wenn man nur jeden Tag eine Seite schreibt, hat man nach einem Jahr einen 365 Seiten starken Roman.

Vielleicht gilt es, täglich eine Stunde früher aufzustehen oder eine Stunde später ins Bett zu gehen. Möglicherweise muss man eine der bisherigen Freizeitbeschäftigungen einschränken oder ihr für eine Weile ganz entsagen. Oder man steigt für den täglichen Weg zur Arbeit auf öffentliche Verkehrsmittel um und nutzt die Fahrzeiten, um zu schreiben.

Es wird keiner bestreiten, dass die individuellen Rahmenbedingungen, um einen Roman zu schreiben, für den einen weniger optimal sind als für den anderen. Doch mit dem nötigen Ehrgeiz, der für ein solches Projekt ohnehin vonnöten ist, sollte es jedem möglich sein, sich etwas Zeit zu erplanen. Die wirklichen Probleme, die einen Romanschreiber erwarten, liegen meist erst dahinter.

Ein Gedanke zu „„Ich würde ja auch gern einen Roman schreiben, aber mir fehlt die Zeit dazu.““

  1. Au ja, den Spruch durfte ich mir auch schon oft genug anhören:
    Ich würde ja gerne schreiben, aber ich habe Kinder und was weiß ich …
    Es mag sein, dass viele dieser Leute wirklich eingespannt sind. Aber dann frage ich mich auch, warum verbringen die Leute dann so viel Zeit in Foren oder Chats. In der Zeit könnten sie ohne weiteres 1000 Zeichen (wir wollen bescheiden anfangen ^^) schreiben.
    Und auch wenn man arbeitet, es finden sich immer fünf Minuten wo man etwas per Hand schreiben kann. Immerhin arbeitet man nicht acht Stunden durch. Zwischendurch gibt es auch eine Pause.

    Aber danke für diesen Beitrag. Ich muss mich auch immer wieder daran erinnern, dass man jeden Tag schreiben muss um weiterzukommen.

    lllg
    erdwurzel

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