Ich will eine Szene schreiben, in sich mein Protagonist einer Verwandlung bewusst wird.
Alles ist anders, innen und außen, weil er sich verliebt hat. Mir schweben als Vorbilder die herrlich grundlosen Veränderungen von Kafka und Saramago vor – denn es fragt ja auch keiner: warum hast du dich verliebt? Verlieben ist – rational gesehen – nicht logisch ableitbar. Das macht es ja spannend.
Anderseits: ich will keine öde Innenschau zeigen.
Idee: Ich beschreibe die Welt, wie sie nun anders ist.
Doch wie soll ich das tun, wenn ich eben gar nicht in Stimmung einer solchen Verwandlung bin? Ich habe Kaffee (schwarz), Topfenstrudel (süß), ich habe Internet (Pfui! Ablenkung!), Raumtemperatur 25 Grad, Wetter mäßig sonnig, und ich habe ca 4 Stunden Zeit.
Hm.
Sich vielleicht wie Thomas Glavinic mit einem T-Shirt im November die Nacht draußen verbringen oder einfach die Phantasie spielen lassen, sich vorstellen, wie es sein, wie man sich nach der Veränderung fühlen könnte, das ist ja lgaube ich die aufgabe des Schriftstellers. Man muß nicht unbedingt seinen Mann betrügen, wenn man einen Betrug beschreiben will oder doch?