Nun, wo sich die Arbeiten an unserem gemeinsamen Roman dem Ende zuneigen, haben Isolde und ich den zugehörigen Elevator Pitch geschrieben:
Was als literarisches Eintauchen in die Sinnlichkeit einer mediterranen Insel beginnt, wird zum Horrortrip für zwei Schriftsteller, als sie gezwungen werden, die Biographie für einen gejagten Kriegsverbrecher zu schreiben. Dieser Mann zieht sie immer tiefer in den Kosmos der Insel, und er lässt sie spüren, wie eng ihre beiden Leben von Kindheit an mit den Ereignissen des letzten Kriegs verwoben sind.
Diese beiden Schriftsteller aus Österreich können unterschiedlicher nicht sein: ein 40jähriger Thriller-Autor und eine 23jährige Lyrikerin gewinnen das Aufenthaltsstipendium auf der Insel und sehen sich gezwungen, den Sommer im selben Haus zu verbringen. Die beiden dringen Schicht um Schicht zum Wesen der Insel vor – jeder auf seine ganz eigene Weise, ihre beider Wahrnehmungen sind geprägt von der Art, wie sie literarisch arbeiten. Und am Ende stehen sie Peter gegenüber, dem charismatische Herrscher der Insel.
Peters Krieg haben alle Waffenstillstände nichts anhaben können, ebensowenig die Versuche, ihn zu töten. Er führt den beiden Schriftstellern auf grausame Weise vor, wie der Krieg ihre beiden Leben schon immer im Griff gehabt hat. Für ihn ist Krieg eine Abfolge von Ereignissen, die sich jedem freien Willen entziehen; so ist er der Treibende und gleichzeitig auch nur Getriebener. Und er braucht die Schriftsteller, damit sie sein Leben niederschreiben – nicht, um seine Taten zu schönen, sondern um der Welt den freien Willen wegzuargumentieren.
Dies ist der Roman eines heißen Sommers, in dem die beiden Schriftsteller nicht nur um ihr Überleben kämpfen, sondern auch darum, ihren freien Willen zu behalten.
bei diesem Elevator Pitch geht es mir wie bei manchen anderen Texten über Literatur. Erster Gedanke: wow – will ich lesen. Weitere Gedanken – das ist so spannend und gut geschrieben, das macht so neugierig und löst schon alleine soviel Bilder, Gedanken, Gefühle aus – selbst, wenn ich den Roman dann nicht lese oder er mir vielleicht doch nicht gefällt (was immer sein kann, es braucht nur das falsche Buch zur falschen Zeit zu sein) – dieser kleine Text-Aufzug allein hat mich schon bewegt.
Danke!
toll