Eine Kollegin war unlängst nicht gut drauf – und da ich auch in facebook bin, kriege ich soetwas ja mit :-)
Wir Schreibende, wenn wir in schlechter Stimmung sind, haben einen großen Vorteil gegenüber Nichtschreibenden: Wir können darüber schreiben. Wir können unsere miese Stimmung als Recherche ansehen. Wir können notieren, wie wir uns fühlen, was wir denken, wie schlimm alles ist, was wir wem sagen wollen, Dialogfetzen, dunkel gefärbte Beschreibungen, all das können wir uns aufheben und dann im geeigneten Schreibmoment einer unserer Romanfiguren überstülpen!
In solchen Situationen also sage ich mir: Auch das schmutzigste Wasser treibt die Mühle.
„Auch das schmutzigste Wasser treibt die Mühle.“ Das ist eine der intelligentesten und hilfreichsten Analogien die ich seit langem gelesen habe. Und das meine ich NICHT ironisch.
Natürlich, da hat man dann was für den nächsten Grantigen im Roman, das Darüberreflektieren, um aus der Krise wieder herauszukommen, ist aber wahrscheinlich noch viel effizenter, weil es den Thomas Bernhard ja schon gibt