Hier der Blindtest. Zunächst der erste Textausschnitt. Roman eins. Im Standard begeistert besprochen.
Und hier ein Stück aus Roman zwei.
Was ist los mir mir? Bin ich mir plötzlich der Knappheit meiner irdischen Zeit bewusst, dass ich keinen Moment mit Unnötigem vergeuden möchte? Oder sind so viele Texte wirklich so Sch…e geschrieben? Kurzer Augenblick! Verflucht noch mal, es gibt keinen langen Augenblick! Und wie ist das mit echtem Hass? Kommt unechter Hass so oft vor, dass es dieses Adjektiv braucht?
Ach, leckt’s mich doch.
Das bissl, das ich les‘, schreib‘ ich mir in Zukunft selbst. Und aus.
Zu viel Telling – wenig Showing. Wie sieht denn der Hass aus? So ein Blödsinn.
Na ja, klingt ein bißchen holprig, dachte eher an Groschenhefte, dabei wars aus sehr Auflage- und Lesestarken Büchern. Ich hab ja ein Problem mit dem „ich les nur mehr gute Literatur!“, wie das die Kritiker so flapsig sagen, auch weil ich mich da gleich angegriffen fühle. Obwohl so schreib ich nicht, warum es keine Adjektive sein sollen, stört mich manchmal, aber soviele habe ich gar nicht und wenn da die Schreibcoaches mit ihren vorher- nachher Romananfangteeküchjen kommen, ist mir die Modeberatung in der „Brigitte“ eingefallen und heute habe ich im Radio gehört, die Schönheitschirurgen dürfen keine vorher- nachher Bilder mehr veröffentlichen
Was ist gutes Schreiben? Ich weiß es nicht. Habe auf einem Blog, den ich hier kennengelernt habe, aber gelesen, daß es den Betreiber stört, wenn ihn die Autoren fragen „Darf ich jetzt das und das schreiben?“
Man darf und sollte es natürlich und ich bin ja gerade kürzlich gestolpert, daß jetzt ein Roman auf der Bestenliste steht, von dem ich mir eigentlich gedacht habe, daß ihn die Kritiker kitschig finden werden.
Ja, das Leben und Schreiben ist schwer, aber weitermachen und ich geh jetzt ein bißchen lesen in die Badewanne, bevor die erste Klientin kommt