Letztens war ich ich Graz. Bei meinen Kollegen von GRAUKO. Habe die aktuelle Fassung der Romanhandlung vorgestellt, sprich: anhand der Mindmap heftig Gestikulierend die Handlung erklärt. Danach: Schweigen im Kollektiv.
„Hat es euch gefallen?“
Nun nickte das Kollektiv. Weil die Handlung (endlich) schlüssig war.
Dann las ich den aktuellen Romananfang vor. Danach: Stille.
„Hat es euch gefallen?“
„Nein“, sagte das Kollektiv. Einhellig.
Ein erfolgreicher Abend.
Da wär ich wieder vorsichtig und würde zuerst meinen Bauch fragen, bevor ich was verwerfe, denn auch die Testleser, die zwar sicher wichtig sind, können irren und eigentlich ist man selbst der beste Experte, weil man seinen Text ja am Besten kennt, habe überhaupt meine Schwierigkeiten mit dem vielen Wegwerfen und tue das eigentlich nicht sehr (auch sonst im Leben eher nicht, sammle Bücher, halte meine Beziehungen, lasse meine Schuhe sohlen, habe noch immer kein Handy), zwar muß man das beim Schreiben auch irgendwann lernen und ich korrigiere meine Sachen und die ca zehn Prozent Wortwiederholungen und leere Kilometer fallen inzwischen auch hinaus. Die Handlung bleibt aber meistens gleich und Wesentliches ändert sich da nicht, habe aber bei meinen letzten zwei Sachen nach vierzig Seiten je eine Krise bekommen „Das ist nicht gut genug!“, bin aber letztlich dabei geblieben und starte beim neuen Projekt jetzt wieder einen Versuch meine Arbeitsweise zu verändern und im gewünschten Sinn „genauer “ zu werden! Mal sehen, wie es mir gelingt. Wenn ich über meine Schwächen, die ich bestimmt habe, hinwegkomme, genügt es mir wahrscheinlich aber und wenn mir einer sagt „Dein Anfang gefällt mir nicht, würde ich inzwischen statt beleidigt zu sein, genauer fragen „Warum und was genau?“ und dann meine innere Einkehr halten.
In diesem Sinn frohes Schaffen am Feiertag! Ich werde mein Romankonzept demnächst auch auf „Herz und Nieren“ prüfen.