Ich könnte nun beginnen, eine Struktur für den Roman zu erfinden. Und würde dann, nach viel Umhertun und Streichen doch bei den Prinzipien ankommen, die sich bewährt haben.
Andererseits könnte ich gleich mit Bewährtem beginnen.
Es ist ja alles da! Ich habe ja schon so vieles über das Schreiben gelesen! Ich meine die mythologischen Grundmuster. Ich meine die Odyssee des Drehbuchschreibers von Christopher Vogler. Demnach ist der Einstieg die gewohnte Welt des Helden. Bevor ihn der Ruf des Abenteuers ereilt. Der Ruf des Abenteuers bringt den Helden aus seiner Bequemlichkeit heraus.
Lese mich mal wieder ein. Ab Seite 159.
Disclaimer: Ich habe sehr wohl die Handlung vor mir und die Entwicklung des Romanhelden. Aber die Ausformungen der Handlung habe ich nicht. Die Ausrichtungen der Szenen/Phasen ebenso nicht. Und dafür suche ich Muster.
Ich seh da wieder den brühmten Grundkonflikt, ich sitze vor dem Notizbuch mit dem Romanbeginn, denke jetzt wird alles neu und anders und nie dagewesen und ein paar Szenen bin ich beimeinen alten Mustern oder wie es bei mir gestern Abend war, saß ich „Die Frau auf der Bank“ in der Handtasche, wo sich eine Außenseiterin mit einer anderen auf einer Parkbank trifft oder darüber resumiert, in der Hauptbücherei, bei der Vorstellung von Milena Michiko Flasars neuen Erfolgsroman, die eine ähnliche Sprachkünstlerin, wie Andrea Winkler sein dürfte, wo sich auch zwei Außenseiter auf einer Bank treffen. Das hat mir dann wieder einen Schock versetzt, denn was macht man, wenn das, was in einem Drinnen ist, nicht so fulminant wortgewaltig ist? Da bin ich wahrscheinlich bei den sozialpsychologischen Dimensionen und komme mit den reinen Sprachlehrbüchern nicht weiter, obwohl ich natürlich weitermache und schon eine Idee für das Nächste in mir habe. Aber am Rathausplatz bei der Festwocheneröffnung waren sieben musikgewaltige Jugendliche zu hören und eine Jury hat die drei besten, drei junge Männer, ausgewählt. Da lobe ich mir die Bezirksschreiberabschlußlesung Alsergrund, da haben mit Emily Walton zwei andere Finalistinnen gelesen und Emily Walten bietet jetzt eine WIFI -Weiterbildung „Wie werde ich Schriftstellerin an“, für dich sich die hoffnungsvollen Schreiber natürlich interessieren. Da habe ich mir wieder gedacht, was ist, wenn ich das zwar will, aber nie zu den Finalisten komme, in einer Gesellschaft, die das irgendwie von einem fordert? Aufgeben natürlich nie, aber manchmal wird man schon ein bißchen depressiv dabei