Die Hugendubel schließt ihr Münchner Stammhaus. Die Welt steht nimmer lang …

Was für eine Wendung: Bücherketten als Sanierungsfall – dabei galten die Kaufhäuser jahrzehntelang als Totengräber des Literaturbetriebs.

Kein Wunder, dass der Branchenprimus Random House (Bertelsmann) keine Not verspürt, seine Vertreter mit den Romanen unterm Arm auf Goodwilltour zu schicken. Jede dritte Buchhandlung ist von seiner Besuchsliste gestrichen. Man wolle jetzt öfter „telefonisch kommunizieren“, höhnt es aus München.

Hier zum Weiterlesen in der Frankfurter Allgemeinen: Abschied vom Buch

Ein Gedanke zu „Die Hugendubel schließt ihr Münchner Stammhaus. Die Welt steht nimmer lang …“

  1. Was habe ich mir da einmal für tolle Bücher aus der Abverkaufskiste gezogen, als ich 2005 einmal im Jänner in Leipzig war? Zum Beispiel „..und leister Jubel zöge ein“ Autoren -und Verlagsbriefe 1950-1959 aus dem Aufbauverlag. Den ganzen Tag habe ich begierig z.B am Bahnhof daraus gelesen und im Sommer hat sich dann ein Verleger bei mir gemeldet, der diese Briefe für die Neuausgabe von Ulrich Bechers „Kurz nach vier“ haben wollte. Später ist er daraufgekommen, daß das Buch und die Originalbriefe ohnehin schon in seinem Bücherregal stehen. Ja wieder ein Erlebnis, das man beim Bloggen haben kann und das Eingehen der großen Ketten? Schade natürlich, denn da gibt es ja die Bücherkisten mit den Abverkaufsbüchern. Ansonsten höre ich ja immer, daß man nicht da, sondern beim kleinen Händler um die Ecke, bei Anna Jeller beispielsweise kaufen soll. Und ich selber kaufe mir ja keine Bücher, die mehr als ein oder zwei Euro kosten, sondern ziehe sie mir aus den Kisten oder lasse sie mir schenken, womit ich bei Autorenkollegen auch schon sehr angeeckt bin. Aber ich kaufe mir mehrmals im Jahr fünfzig gleiche Bücher, nämlich die Selbstgemachten, die ich dann meistens auch verschenke. Ich lese ja sehr viel, weil mir das beim Schreiben nützt, denke ich und ich neugierig darauf bin, wie das die anderen tun. Die meisten Leute lesen in der Vielfalt des Angebots der anderen Vergnügungen nicht mehr soviel und lernen es vielleicht auch gar nicht mehr so gut in der Schule. Das schlägt sich dann auf den Buchumsatz aus, den ich ohnehin nicht so ganz verstehe. Wurden da ja vor kurzem in Deutschland eine Million Bücher am Tag des Buches verschenkt. Das die die Leute dann nicht kaufen, liegt auf der Hand. Schade also, aber wenn ich an etwas nicht leide, ist der Mangel an Büchern. Da habe ich wirklich einen Überfluß. Und zuletzt, Amazon ist ja eine Konkurrenz und das E-Book vielleicht auch!

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