Ich mache einen Schritt und meine Gedanken stieben auseinander, runter vom Schreibtisch, und huschen in dunkle Löcher.
Ich setze Kopfhörer voller Musik ein, um sie herauf zu zwingen.
Meine Erfahrung lehrt mich: Ich habe eine Chance. Nämlich dieses Flüchten zu meiner Schreibhaltung zu machen. Es meinem Romanhelden umzuhängen, der nicht dort sein will, wo er ist. Der nie dort sein will, wo er ist, daher die Unruhe, die ihn frisst.
Das ist Arbeit. Grobe Worte. Henry Miller, schau oba!
PS: Folgendes Video zeigt so ein Gedankenwesen, das auf einem Tisch geboren wird, sich umschaut. Einer ruft „Don’t touch it!“, und dann haut es ab, das Gedankenwesen. Versteckt sich im Dunklen, aber es ist nicht weit. Hinter mir. Ich höre sein Atmen.
https://www.youtube.com/watch?v=ibvTyCI9K14
PPS: Lieber tippe ich Blogeinträge und suche passende Videos als zu schreiben … na, wenn das nicht symptomatisch ist!
Die Antwort ist wahrscheinlich so oder so. Natürlich ist es ein Flüchten, wenn man, statt seinen Roman weiterzuschreiben bloggt, surft, etc. Andererseits kann gerade das sehr heilsam sein und Platz für die nötige Inspiration machen. So daß die Psychologin beides rät, einen Plan zu machen und möglichst eine gute Disziplin und Arbeitshaltung aufzubauen, ohne die das Schreiben nicht geht. Dann aber ist es glaube ich, wahrscheinlich statt vor dem leeren Blatt zu sitzen, besser, hinauszugehen und sich abzulenken, wenn nichts weiter geht, weil es dann, wenn es die nötige Entspannung gibt, wahrscheinlich schneller ganz von selber weitergeht, als wenn man verkrampft ist. Ich bin durch beide Phasen durchgegangen. Am Anfang, wo ich sehr gehemmt und schüchtern war, habe ich die Diziplin und das sich Zwingen gebraucht, da war schlechtes Schreiben besser, als gar keines. Jetzt, wo ich ein wenig ausgeschrieben bin, ist das Kraft und Materialsammeln wahrscheinlich angezeigt und ich bin auch schon so weit, mich nicht zum Schreiben zu zwingen, sondern ruhig ein wenig vor mich hinzutrödeln, sprich zu Bloggen oder Kommentare schreiben, viel Glück, viel Erfolg und ein schönes Wochenende, vielleicht beim Stadtfest in Wien, denn da lesen Milena Michiko Flasar und Josef Haslinger und können vielleicht auch inspirieren