Ich mache weiter mit dem Schreiben, nach zwei Monaten Pause, wie ein Verirrter, der geglaubt hat, er bräuchte keinen Kompass mehr, und nun ist er zurückgekrochen, an die Stelle, wo er das Ding leichtfertig fort geworfen hatte.
Ich tippe das hier, und wie eine Horde kreischender Affen tanzt es in meinem Kopf. Natürlich kann ich nicht mehr schreiben wie vor zwei Monaten – Schreiben ganz allgemein bedeutet, nie mehr so schreiben zu können wie vorhin, denn mit jedem Satz, da verbrennt doch etwas! Aber seine Asche ist so fruchtbar, dass auf ihr der kommende Satz spießt. So kann ich unmöglich meine Worte an Bettina richten, nach allem, was nun passiert ist. Das heißt nicht, dass sie für mich tot ist, sondern dass sich Dinge eben geändert haben.
(Dies ist ein weiteres Opfer für den Schreibgott, denn auch für dieses Textstück sehe ich keine Verwendung mehr im Roman.)
wunderschön. lässt du uns weiter dein wortehimmel sein? die asche die du hier in den www-wind verstreust lässt auch meine gedanken wachsen. ich verstehe – der weg muss geschrieben werden – und lohnt sich – für die worte, die im prozess entstehen, aber ohne ihn doch alles sagen, was es zu sagen gibt. schreiben schreiben schreiben schreiben. sagen.
kennst du das wie schön es ist wenn jemand etwas endlich in worte fasst, was du schon oft erlebt hast und nicht im stande warst bewusst zu begreifen? danke Thomas