Céline und Miller. Das ist sprachliche Brutalität.

Es ist das unbarmherzige Schreiben de beiden, das mich so packt. Mir scheint, Céline und Miller schreiben, was ihnen ein Anliegen ist – und sie kümmern sich um sonst nichts. Miller etwa hat nicht daran geglaubt, dass seine Werke jemals verlegt würden, und Céline sah sich immer als Kämpfer gegen alle und alles.

Louis-Ferdinand Céline und Henry Miller gehören zu den massivsten Autoren des 20. Jahrhunderts.

Fällt nur mir ihre sprachliche und inhaltliche Ähnlichkeit auf?

Beide waren in Paris, beide sind von New York geprägt, beide haben gegen das gewohnt Sprachliche rebelliert. Bei beiden folgt die Romanhandlung keinem üblichen Aufbau. Beide neigen dazu, sehr wertend zu sein, und gleichzeitig bieten sie Sichtweisen mit radikaler Genauigkeit. Henry Millers Werk ist von Geschlechtsverkehr dominiert, während es bei Céline der erste Weltkrieg ist, das traumatisch die Sichten verschiebt. Oder so. Ach, seht doch selbst!

Hier ein Beispiel aus Reise ans Ende der Nacht. Es spielt in New York.

2 Gedanken zu „Céline und Miller. Das ist sprachliche Brutalität.“

  1. Das Buch werde ich lesen. Wahrscheinlich kann man den Zweiten Weltkrieg erst verstehen, wenn man den Ersten Weltkrieg verstanden hat, sofern ein Krieg zu verstehen ist. Ich denke, daß die Soldaten während eines Gemetzels nicht so lustvoll scheissen konnten, wie die oben genannten zivilen Bürger. Das wird es wohl sein. Aus einem ganz normalen Bedürfnis wurde durch den Krieg eine traumatische Verschiebung. Das sieht man in Anitkriegsfilmen nicht, dort wo es beginnt. Da werden viele Soldaten in ihren Panzern oder am Schlachtfeld in die Hose geschissen haben und angeschissen gekämpft haben.

    Für wen haben sie gekämpft? Für wen sind sie gestorben? Für wen haben haben sie sich in Stücke fetzen lassen?

    Wer hat es ihnen gedankt, ihre Tapferkeit? Und ist der Krieg beendet, oder hat er sich nur verschoben? Wo beginnt und wo endet ein Krieg?

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