Céline transponiert das Mündliche ins Literarische mittels einer künstlich-künstlerischen Brechung:
Man müsse, so hat er sein Verfahren beschrieben, einen geknickten Stock verwenden, wenn er, ins Wasser gehalten, gerade wirken soll.
Also keine Imitation, keine vermeintliche „treue“ Abbildung der Mündlichkeit.
(Aus: Louis-Ferdinand Céline: Reise ans Ende der Nacht. Rowohlt Taschenbuch Verlag 2011. Seite 669)
Auf ARTE gab es unlängst eine Dokumentation über Celiné.
Das ist zwar ein etwas theoretischer Einstieg in das Thema Dialektliteratur, die ich nicht schreibe, mich aber in den letzten Tagen etwas damit beschäftigt habe, gab es da ja ein Seminar der El Awadalla auf der Krilit und dann habe ich einige sehr gute Dialektgedichte gehört. Für Dialoge in meinen realistischen Romanen, habe ich beim Dialektseminar gesagt, könnte ich die Umgangssprache brauchen und ob das dann eine künstlerische Brechung ist, weiß ich nicht, sie macht die Dialoge aber wahrscheinlich realistischer und ist sicherlich eine weitere Abbildung der Wirklichkeit. Sehr ausprobiert habe ich es noch nicht, kenne aber einige Romane, wo das sehr gut gelungen ist, vor allem beim Bachmannpreis kann man da oft Beispiele hören