Ja, schreibt Arne Ulbricht in der Süddeutschen Zeitung, man kann in Schreibseminaren lernen, wie man ein besserer Autor wird. Aber nur, wenn man nicht alle Regeln befolgt. Hier findest du seinen Aufruf, Schreibwerkstätten zu besuchen, und gleichzeitig ist es ein Aufruf zu Eigenverantwortlichkeit.
Und man sollte wissen, dass sowohl die wohlwollenden als auch die kritischen Stellungnahmen von vielen Faktoren abhängen. Auf Seminaren gibt es zum Beispiel selten zwei heftige Verrisse in Folge, weil das zu anstrengend wäre.
Sollte es einem gelingen, die flexiblen Gesetzmäßigkeiten eines Seminars zu akzeptieren, dann – und wahrscheinlich nur dann – kann man konzentriert die Anregungen aufsaugen und sich die Hinweise rauspicken, die einem für den eigenen Text sinnvoll erscheinen. Schließlich weiß man selbst am besten, dass es den Text kaputtmachen würde, wenn man zum Beispiel der Anregung folgt, aus dem Protagonisten, der Schriftsteller ist, einen Maler zu machen…
Quelle: www.arneulbricht.de
Ja, natürlich, beides zusammen ist wohl wichtig und meiner Erfahrung nach sollte man das Schreibseminar vielleicht erst besuchen, wenn man das Schreiben schon ein bißchen kann und schon geschrieben hat. So habe ich es jedenfalls gemacht, bzw. mich beim Arbeitskreis schreibender Frauen am Anfang meines Schreiberinnenlebens ziemlich verloren gefühlt, 2000 in der Schreibwerkstatt der Gewerkschaft war das schon ein bißchen anders, da habe ich schon gewußt, was mit Feedback anzufangen ist, obwohl dort eigentlich nicht kritisiert wurde. Inzwischen boomen die Schreibseminare, wie die warmen Semmeln, die Leute wollen schreiben und die Autoren was verdienen und da geht es offenbar noch, während die meisten Schreiber ja oft keine Bücher lesen oder kaufen, nächste Woche gibts beim writer.studio einen Tag der offenen Tür mit Gratisseminaren, die ich wirklich nur empfehlen kann und am 22. 9. wieder eine Veranstaltung „Sprachhaltungen“ der Werstätte Kunstberufe und beim Texthobel gibts, glaube ich, auch was, fast paralell dazu ist allerdings das Literaturfestival „Rund um die Burg“