An Grenzen gehen und Kritik aushalten: Es braucht keinen Konsens

Bei allem, was über Literatur gesagt wird, gehe ich davon aus, dass auch das Gegenteil wahr sein kann. Darum ist es auch valide zu behaupten, dass dieser Satz unwahr ist.

Für mich braucht es keinen Konsens, wenn über Literatur gesprochen wird. Im Gegenteil, die Vielfalt der Meinungen ist wichtig, ebenso der Dissens.

Meinungsverschiedenheit über ein Kunstwerk zeigt, dass das Werk neu, vielfältig und bedeutend ist. Wenn die Kritiker uneins sind, ist der Künstler einig mit sich selbst.

Oscar Wilde

Zweifel ist der Ursprung der Weisheit

René Descartes

Ich missbillige, was du sagst, aber würde bis auf den Tod dein Recht verteidigen, es zu sagen.

Evelyn Beatrice Hall

2 Gedanken zu „An Grenzen gehen und Kritik aushalten: Es braucht keinen Konsens“

  1. Ja, Vielfalt und Dissens!Literatur als Abbild einer Welt in der das Miteinander vielfältig und differenziert möglich ist. Erst Leser/SChreibende/Kritiker bringen dann wieder Wertigkeiten hinein, wie menschlich aber auch zu ordnen, hierarchieren, systematisieren, na eben (subjektiv) werten;-)

  2. Das sind wahre Worte und sehr wichtig, glaube ich, für das Verständnis der Literatur und daran sieht man auch genau die Möglichkeiten und Grenzen der Schreibratgeber, denn natürlich muß ich wenn, ich das Schreiben lernen will, mich mit den Regeln beschäftigen, das bringt mich weiter und hilft mir mich nicht gleich in den Fallen zu verlieren und dort pickenzubleiben, halte ich mich aber nur daran und schaue nie über meinen Tellerrand, komme ich nicht weiter und die „Großen“ haben sich auch wahrscheinlich nicht daran gehalten und höchstens ihre Erstmanuskripte still und heimlich weggeworfen. Dann gibt es noch die Kritiker und Rezensenten oder Literaturwissenschaftler, die meiner Meinung nach, von den tausenden Bücherbergen, die es inzwischen gibt, sehr übersättigt ist, nicht mehr über den Tellerrand blicken wollen, sondern stur, wie Beckmesser nach der Kreide greifen oder den den bekannten Namen schielen, ich bin, wie man wahrscheinlich inzwischen weiß, für Toleranz und dafür, das jeder schreibt, wenn er das will und wünsche, daß man sich den Büchern offen akzeptierenden und wertschätzend, ja wie in der Psychotherapie, nähern soll, weil man da selber mehr davon hat und manchmal wahre Perlen findet und daß die Großen, wie beispielsweise Peter Henisch oder Gustav Ernst sich nicht an die Regeln halten, sondern so schreiben, wie es für sie passt und dadurch wieder Gustostückerln entstehen, finde ich nochmal spannend, schade, nur, daß diese Regel nicht für alle gilt.

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