Wie schön wäre es, stückweise an einen Roman zu schreiben, und jedes Stück stünde für sich! Dann ginge die Arbeit weit schneller voran, denn wenn ich an einem Stück arbeitete, brauchte ich mir um die anderen Stücke keine Gedanken machen.
Zwischen den Stücken gäbe es zwar Verbindungen, aber nur ganz wenige. Es ist nicht alles mit allem verwoben. Viel einfacher alles. Ich könnte schneller Texte produzieren.
Andererseits ist ein Roman eine Welt, bevölkert mit Romanpersonen. Und weil es im Roman wie im richtigen Leben zugeht, haben die Personen starke Verbindungen zueinander. Wenn ich im Zuge meiner Romanarbeit eine Person ändere, dann verändere ich ihre Beziehungen und folglich die verbundenen Personen. So hat eine Änderung viele Auswirkungen. Wie im richtigen Leben eben.
Das bedeutet, dass nichts für sich steht, und ich es gar nicht schaffen kann, den Roman in halbwegs unabhängige Stücke zu teilen. Vermutung: Ein guter Roman lebt davon, dass die Personen eng miteinander verwoben sind.
Ihr Literatinnen und Literaten da draußen, wie seht ihr das?