Ende August

Ende August,
indem du ihm
ins linke Auge schießt,
neben seinen beiden Kälbern,
du weißt schon, die, über die
unser August diese verliebten
Gedichte geschrieben hat,
in der Fleischerzeitung.

 


Entstanden im Rahmen der Langschlager Lyrik-Schreibwerkstatt mit Evelyn Schlag. 29.8.2011. Die Aufgabe lautete, ein Gedicht zu schreiben, das mit »Ende August« anfängt oder endet. Zudem ist es eine Paraphrase auf

Abgezählt

Der Tag, an dem du
ohne Schuhe ins Eis kamst,
der Tag, an dem
die beiden Kälber
zum Schlachten getrieben wurden,
der Tag, an dem ich
mir das linke Auge durchschoß,
aber nicht mehr,
der Tag, an dem in der Fleischerzeitung stand,
das Leben geht weiter,
der Tag, an dem es weiterging.

Ilse Aichinger (Quelle)

2 Gedanken zu „Ende August“

  1. Schön das Gedicht von der Aichinger! Wenn Paraphrase heißt, „eine erklärende, verdeutlichende Umschreibung eines Sachverhalts oder Textes mit anderen Worten“, lieber Thomas, finde ich in deinem Gedicht zuviel Anlehnung an die große Meisterin.Auch wenn das „Verdichten“ = Zusammenziehen von Sachverhalten recht originell zu etwas Neuem gefunden hat bei dir, du weißt schon;-)
    Genau genommen /Vorbei sind die Tage/ Von schuhloser Kälte und Jungvieh/ Schlachten und Selbstanschlägen/ Halbblind lese ich in einem Informations/Blatt von Hoffnung auf Weiter/ Leben Ende August/
    Alles Gute weiterhin und danke für die zwei kreativen Zwischendurchmöglichkeiten, glg Ju

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